Prinzenpaar wirbt für Grippeimpfung

Die Grippe-Saison hat begonnen, deshalb boten AOK und WZ eine Impfaktion an — mit närrischer Unterstützung. Die Botschaft aller Beteiligten: Impfen ist sinnvoll, für die Karnevalssession ebenso wie für den Arbeitsalltag.

Prinzenpaar wirbt für Grippeimpfung
Foto: Michaelis

Für Marius van Tetterode gab es zum Gesundheitsschutz noch einen besonderen Moment dazu. Venetia Yvonne hielt seine Hand, als er die Spritze mit der Grippeimpfung erhielt. „Ich habe zwar noch nie eine Grippe gehabt, aber ich bin jetzt 69 Jahre alt, und ab 60 sollte man sich ja vorsichtshalber impfen lassen“, sagte van Tetterode bei der Impf-Aktion, zu der die AOK Rheinland/Hamburg (Regionaldirektion Düsseldorf) und unsere Zeitung am Samstag eingeladen hatten.

Venetia Yvonne und Prinz Carsten II. unterstützten die Aktion, um den Düsseldorfern bewusst zu machen, dass die Impfung nicht nur im Herbst, sondern auch jetzt in der Session noch absolut sinnvoll ist. „Wir haben uns schon im November impfen lassen und hoffen, dass wir weiter verschont bleiben“, sagte Prinz Carsten, der sich in der Session mit Vitaminen und — soweit möglich — auch mal Ruhephasen fit hält. Gerade bei einer so kurzen Session sei es wichtig, gesund zu bleiben, damit man nichts verpasse, sagte Venetia Yvonne.

Mit seiner Botschaft erreichte das Paar auch Eva Schäfer, die gleich mal mit dem Smartphone ein Foto von den jecken Regenten machte. „Normalerweise gehe ich immer im Herbst zur Impfung, das habe ich diesmal nicht geschafft. Ich arbeite ehrenamtlich viel mit Kindern, deshalb war mir wichtig, das jetzt noch nachzuholen“, sagte Schäfer.

Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke begleitete die Aktion in doppelter Funktion: als Schirmherr und als Schutzbeauftragter der Venetia, schließlich ist der Dezernent Mitglied der Prinzengarde Blau-Weiss. Meyer-Falcke erläuterte im Zelt auf dem Schadowplatz, für wen die Grippeimpfung besonders wichtig ist: Menschen, die älter als 60 sind, Menschen, die beruflich viel mit anderen Menschen in Kontakt sind und Menschen, deren Immunsystem durch eine andere Krankheit geschwächt ist. „Das Virus verändert sich jedes Jahr, deshalb sollte sich diese Personengruppen auch jedes Jahr impfen lassen“, sagte Meyer-Falcke, der sich im November seine Spritze hatte geben lassen.

Markus Liefert ist zwar erst Anfang 30 und kerngesund, trotzdem war auch er am Samstag bei der Impf-Aktion. „Das hier dauert drei Minuten. Ich hatte einmal eine Grippe, da habe ich wochenlang flach gelegen. Seitdem weiß ich, dass die Zeit gut investiert ist“, sagte der Mann, der im Großhandel tätig ist.

Thomas Pulst, stellvertretender Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg in Düsseldorf, erläuterte den Interessenten vor Ort, in welchen Zeiträumen sich die Grippewelle entwickelt: Die Erreger brauchen eine Zeit, bis sie in Europa und Deutschland ankommen, das ist in der Regel zu Beginn eines Jahres der Fall. „Das Risiko ist also jetzt hoch, deshalb werben wir immer im Herbst für die Impfung, damit alle rechtzeitig geschützt sind.“ Aber auch jetzt sei die Impfung noch sinnvoll, da der Schutz nach zehn bis 14 Tage voll vorhanden ist und die Grippe-Saison erst beginnt. Das Robert-Koch-Institut hatte am Freitag mitgeteilt, dass es moderat bis deutlich erhöhte Grippe-Fallzahlen in Nordrhein-Westfalen und Hessen gibt.

Die Impf-Aktionen ergänzen die Angebote der niedergelassenen Ärzte. Die AOK hat dabei in diesem Winter mehr als 4000 Menschen geimpft. Wer die Aktion verpasst hat, kann sich nach wie vor an seinen Hausarzt wenden. Für Kassenpatienten ist die Impfung kostenlos.

Folglich gibt es gute Gründe für die Hoffnung von Venetia Yvonne: „Wir wollen nur von einem Virus befallen werden, und das ist das Karnevals-Virus.“

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