Presseschau: Großartige Stimmung und hässliche Stürze
Internationale und überregionale Medien berichten über die Tour de France in Düsseldorf.
Düsseldorf. Der Grand Départ in Düsseldorf bringt einen Imagegewinn — ist die Überzeugung der Stadtspitze. Ob sie damit richtig liegt, lässt sich am Medienecho ablesen. Eine Auswahl:
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) titelt „Wär’n sie doch in Düsseldorf geblieben!“ und schreibt weiter: „Die Zuschauer haben mit ihrer schieren Masse und der Atmosphäre der Tour eine sehr gelungene Ouvertüre verschafft.“ Auch wenn „weniger pure Radsport-Leidenschaft und mehr Neugierde auf das Sportereignis spürbar“ gewesen seien.
Eine „großartige Stimmung“ nahm auch die Süddeutsche Zeitung in der Stadt wahr, betont jedoch auch die „hässlichen Stürze auf teils schlecht gesichertem Terrain“ und stellt in Frage, ob „das knappe Gastspiel“ in Düsseldorf bereits als Barometer für die Wiedererweckung der deutschen Radsportbegeisterung gewertet werden könne.
Die großen französischen Tageszeitungen beschäftigen sich vor allem mit der Rolle Deutschlands. Wegen der Dopingskandale ging Deutschland schon vor Jahren als Tour-de-France-Partner verloren. Le Monde glaubt, dass man sich nun wieder nähergekommen sei und schreibt auch: „Es war Zeit, dass die Tour in Düsseldorf Station macht“, von dort komme die Gruppe Kraftwerk, welche die Tour mit einem Musikalbum geadelt habe. Auch der „berühmte Karneval“ Düsseldorfs wird erwähnt, dessen „Spezialität“ es sei, „die Mächtigen lächerlich zu machen“.
Die Sportausgabe des Figaro und die Libération widmen den Schutzvorkehrungen eine jeweils eigene Geschichte. Nach den Terroreranschlägen in der jüngsten Vergangenheit hat das Thema Sicherheit im freiheitsliebenden Frankreich eine nie da gewesenes Bedeutung. Es sei der Initiative deutscher Behörden zu verdanken, dass in Düsseldorf deutsche und französische Kräfte gemeinsam für Sicherheit sorgten, schreibt etwa der Figaro.