„Preisträger haben große Karrieren gemacht“

Organisator Sieghardt Rometsch erklärt, warum der Aeolus-Bläserwettbewerb auch eine Werbung für Düsseldorf ist.

„Preisträger haben große Karrieren gemacht“
Foto: Sergej Lepke

Der Internationale Aeolus-Bläserwettbewerb geht in die 13. Runde. Ab dem 18. September messen sich 228 junge Musiker aus aller Welt vor einer illustren Fachjury in den Räumen der Robert-Schumann-Hochschule. Alle Durchläufe sind für Publikum geöffnet. Das Finale mit den Düsseldorfer Symphonikern findet 23. September, 11 Uhr, in der Tonhalle statt. Am Pult steht der junge Dirigenten Hossein Pishkar, der an der hiesigen Musikhochschule studierte und gerade den Deutschen Dirigentenpreis gewonnen hat. Initiator und Förderer des Aeolus-Bläserwettbewerbs ist der ehemalige Düsseldorfer Banker Sieghardt Rometsch. Er kümmert sich unermüdlich ums Organisatorische.

Wie hat sich der Aeolus-Wettbewerb entwickelt?

Sieghardt Rometsch: Er gehört heute zu den bedeutendsten Bläser-Wettbewerben der Welt.

Wie erklären Sie sich das?

Rometsch: Das hat mehrere Gründe. Der „Aeolus“ ist seit einigen Jahren Mitglied der hoch angesehenen Weltföderation internationaler Musikwettbewerbe, und außerdem spricht sich herum, dass Preisträger große Karrieren gemacht haben zum Beispiel als Solo-Spieler bei den Wiener Philharmonikern oder als Professoren renommierter Musikhochschulen.

Schlägt sich das bei den Anmeldezahlen wieder?

Rometsch: Ja, wir haben immer wieder Rekorde. Allein im Fach Oboe gibt es in diesem Jahr 113 Anmeldungen. Für alle drei Instrumente, die in diesem Jahr an der Reihe sind, neben Oboe sind das noch Fagott und Horn, gibt es insgesamt 228 Anmeldungen aus 41 Ländern.

War die Summe nicht in einem der Vorjahre mal größer?

Rometsch: Ja, aber da waren sehr häufig gespielte Blasinstrumente wie die Klarinette dabei. Dann verzeichnen wir automatisch höhere Anmeldeziffern. Bei der Oboe haben wir aber tatsächlich in diesem Jahr unseren eigenen Rekord gebrochen und das, obwohl wir 2018 mit dem internationalen Sony Oboenwettbewerb Japan konkurrieren müssen.

Gibt es eigentlich auch mal Resonanz seitens der Preisträger?

Rometsch: Das größte Kompliment, das einem Wettbewerb gemacht werden kann, ist, wenn Teilnehmer wiederkommen, um einen besseren Platz zu erringen. Und wenn man sie dann fragt, warum sie sich ein zweites Mal für uns entschieden haben, lautet die Antwort: Hohe Reputation, hochkarätige Jury und eine faire Jury-Bewertung - was im Bereich internationaler Musikwettbewerbe offenbar keine Selbstverständlichkeit zu sein scheint.

Welchen Einfluss nehmen Sie auf die Gestaltung des Wettbewerbs?

Rometsch: Zum Erfolg des Wettbewerbs gehört auch, dass ich in fachlichen Fragen nichts entscheide. Die aktuelle Jury holt mir die Jury für nächstes Jahr, und für fast jedes Instrument habe ich einen Vertrauensmann, beispielsweise für Fagott Dag Jensen und für Klarinette Ralph Manno.

Haben Sie dann noch etwas zu tun?

Rometsch: Ich mache die ganze Organisation. Damit bin ich das ganze Jahr über täglich vier Stunden beschäftigt. Aber was soll ich sonst machen gegen meine Alters-Langeweile? Es hält mich auf Trab und ich habe mit jungen Leuten zu tun.

Haben Sie Kontakt zu einigen Preisträgern?

Rometsch: Ich fahre mit meiner Frau regelmäßig zu Konterten unserer Preisträger. Wir waren vor einem halben Jahr bei einem Kammerkonzert mit dem Fagottisten Andrea Celachi im Konzerthaus Berlin. Er ist Solist im dortigen Orchester.

Warum zeigen Sie sich nie auf Fotos zusammen mit den Preisträgern?

Rometsch: Weil ich nicht möchte, dass es „mein“ Wettbewerb ist. Raimund Wippermann, der Rektor der Robert-Schumann-Hochschule, gehört auf das Foto. Die Musikhochschule ist Träger des Wettbewerbs. Und es ist wichtig, dass eine Institution dahinter steht.

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