NRW Poller, Ketten, Gehweg ins Nichts – Straße „Am Steinebrück“ wirft viele Fragen auf

Itter/Himmelgeist · Ein Anwohner sorgt sich um die Sicherheit von Radfahrern, denn dort ist jetzt eine Engstelle auf der Fahrbahn entstanden.

 Gerade der Umstand, dass die Straße „Am Steinebrück“ auch von Bussen befahren wird, macht einem Anwohner Sorgen.

Gerade der Umstand, dass die Straße „Am Steinebrück“ auch von Bussen befahren wird, macht einem Anwohner Sorgen.

Foto: Andrea Röhrig

Familien, die in Itter leben, schicken ihre Grundschulkinder zumeist in die Himmelgeister Grundschule. Damit diese sicher dorthin gelangen, haben Bauarbeiter im Auftrag der Stadt vergangene Woche Dienstag die Gehwegverlängerung an der Straße Am Steinebrück mit fest installierten rot-weißen Pollern versehen, die zudem noch mit Ketten miteinander verbunden werden. Das ging plötzlich so schnell, damit zum Schulanfang am vergangenen Mittwoch der Fußweg auf dieser Seite der Straße gesichert ist.

Stadt sieht in der Fahrbahnbreite keine Gefahr für Radfahrer

Ein Anwohner hat aber die Befürchtung, dass diese Poller sich nun zu einer Falle für Radfahrer erweisen könnten. Durch diese Poller wurde die Fahrbahn auf einem Stück so verengt, dass dort zwei Autos noch knapp aneinander vorbeikommen, aber kein weiteres Fahrzeug mehr, wenn der Bus der Rheinbahn die Stelle passiert. „Hier fahren sehr viele Radfahrer her, auch Rennradfahrer. Ich befürchte, dass es hier bald einen schweren Unfall gibt, weil ein Radfahrer von einem Fahrzeug in die Poller abgedrängt wird“, erzählte der Anwohner, der selber passionierter Fahrradfahrer ist.

Ende 2020 hatte die Stadt den Gehweg entlang des Seniorenheimes neu angelegt, der dann rund 50 Meter vor der Kreuzung endet. Und das sagt die Stadt dazu: „Gemäß den Richtlinien ist der Gehweg in einer Regelbreite von 2,50 Meter zu berücksichtigen. Die Fahrbahn wurde auf zirka. 6,50 Meter verschmälert, so dass der Bus-Begegnungsverkehr weiterhin möglich ist und zugleich eine Verkehrsberuhigung im Sinne der Tempo-30-Zone erzielt wurde.“ Beschädigte Piktogramme auf der Fahrbahn sollen erneuert werden. Ebenso, so die Verwaltung in ihrer Stellungnahme, sei die Einrichtung eines Halteverbots zwischen Seniorenresidenz und Eisverkäufer auf der gegenüberliegenden Seite vorgesehen, um dort die Fahrbahnbreite zu gewährleisten. Um den Wegfall dieser Parkplätze zu kompensieren, wurden acht bauliche Stellplätze bei der Herstellung des Gehwegs auf der Seite des Seniorenheimes berücksichtigt.

Der Gehweg wurde laut Stadt im Zuge der Schulwegsicherung sowie der fußläufigen Erschließung der Seniorenresidenz angelegt. Vorher hätte mindestens einmal die Fahrbahn gequert werden müssen: „Somit wird jetzt eine Erhöhung der Verkehrssicherheit erzielt.“ Für Fußgänger mag das ja stimmen, doch der Anwohner sorgt sich ja um die Radfahrer. Radstreifen wird es nicht geben, Radverkehrsanlagen widersprächen dem Charakter von Tempo-30-Zonen und würden dort generell nicht eingerichtet, so dass der Radverkehr im Mischprinzip auf der Fahrbahn geführt werde, so die Stadt.

Allerdings drängt sich die Frage auf, warum der Gehweg kurz vor Himmelgeist im Nichts endet. Auch hierzu äußerte sich die Stadt. Der Gehweg werde erst dann bis zur Einmündung der Straße am Erschließungsgebietes Am Scheitenweg geführt, wenn das neue Wohngebiet fertig ist. Zusätzlich soll es dann auch eine Querungshilfe in Höhe Elmenweide geben. Mit der Fertigstellung ist bis Anfang 2023 zu rechnen. So lange sollen auch die Poller bleiben. Die Verwaltung sieht sie nicht als Gefahrenquelle für Radfahrer
an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort