Polizist bestreitet Vergewaltigung

Suspendierter Leiter der Wache Oberbilk sagt aus.

Polizist bestreitet Vergewaltigung
Foto: dpa

Düsseldorf. Wenn einer den typischen Bezirkspolizisten in einer kleinen Wache verkörpert, dann ist das Bernd J. (58). Besonnen, hilfsbereit, ein bisschen gemütlich. Doch gerade ihm wird ein schlimmes Verbrechen vorgeworfen. Auf der Wache soll er einen jungen Mann, der sein Fahrrad als gestohlen melden wollte, vergewaltigt haben. Als die Anzeige erstattet wurde, wurden gleich Konsequenzen gezogen. Der junge Mann (25) wirkte glaubwürdig, Hauptkommissar Bernd J. wurde suspendiert.

Am Dienstag machte Bernd J. seine Aussage. An jenem Tag hatte der Polizist seinen Dienst in der Oberbilker Wache erst kurz vorher angefangen. „Ich habe mich umgezogen und dann eine alte Dame betreut, die eine Geldbörse gefunden hatte.“ Dann sei der junge Mann hereingekommen: „Er rief Hilfe. Ich dachte, der ist möglicherweise überfallen worden.“

Dann stellte sich heraus, dass sein Rad gestohlen worden sei. „Er war höchst verzweifelt, befürchtete Ärger mit der Freundin.“ „Die bringt mich um“, habe der junge Mann gesagt. „Ich bat ihn hinter den Tresen, versuchte ihn zu beruhigen, um die Anzeige aufzunehmen. Aber der lief unruhig auf und ab.“

Als der junge Mann darum bat, auf die Toilette zu gehen, habe er auf die kleine Toilettentür gezeigt. Dort fand man später DNA-Spuren. Und dort soll die Vergewaltigung passiert sein. Doch J. bestritt den Tatvorwurf, er habe den 25-Jährigen nicht mal berührt. Nur der junge Mann habe sich aufgeregt verhalten. „Der war wie ein Pulverfass, kurz vor dem Explodieren.“ Vor der Tür der Wache habe ihn das angebliche Opfer um eine Zigarette gebeten, man habe zusammen geraucht.

Stunden später erschien der junge Mann im Präsidium und zeigte den Kommissar an. Der Prozess geht weiter. BK

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