Nach Randale am Wochenende Stadt und Polizei setzen mehr Kräfte in der Altstadt ein

Düsseldorf. · Am kommenden Wochenende werden mehr Polizisten und Ordnungsamtsmitarbeiter in der Düsseldorfer Altstadt eingesetzt. Damit reagieren die Behörden auf die Randale am Samstag. Jegliche Eskalation werde „konsequent sanktioniert“. Eine weitere Neuerung steht im Raum.

  Die Polizei am vergangenen Wochenende im Einsatz.

Die Polizei am vergangenen Wochenende im Einsatz.

Foto: dpa/Gerhard Berger

Die erneute Randale in der Düsseldorfer Altstadt hat Konsequenzen. Nachdem am Samstagabend bis zu 100 Jugendliche einen Polizeieinsatz behinderten und einen Streifenwagen angingen, haben sich Stadtspitze und Polizei auf erhöhte Sicherheitsvorkehrungen verständigt. Am kommenden Wochenende werden demnach mehr Polizisten und Kräfte des Ordnungsamts-Außendiensts OSD eingesetzt. Sie sollen gemeinsam auf Streife gehen. Zu Zahlen äußern sich die Behörden wie üblich nicht. Alle Vorschriften des Infektionsschutzes würden „konsequent durchgesetzt“, heißt es. „Jegliche Eskalationen werden konsequent sanktioniert.“

Am Samstag war gegen 19.30 Uhr eine Routinekontrolle des OSD eskaliert. Als ein 16-Jähriger verwarnt werden sollte, der sich nicht an die Corona-Schutzregeln gehalten hatte, wurde er handgreiflich. Schnell solidarisierten sich dutzende weitere Jugendliche und traten und schlugen später auch gegen den Streifenwagen, der den 16-Jährigen abtransportierte. Die Polizei zog Einheiten aus der ganzen Stadt zusammen, um die Situation zu
befrieden.

Schon im Sommer hatte es immer wieder ähnliche Vorfälle gegeben, auch die kalte Jahreszeit brachte offenbar nicht die erhoffte Entspannung. Trotz Kälte und geschlossener Gastronomie treffen sich Jugendliche in Düsseldorfs Ausgehviertel.

Die Stadt prüft in Absprache mit der Polizei eine weitere Neuerung. Demnach lässt Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) ein nächtliches Verweilverbot prüfen. Das würde bedeuten, dass Passanten die Altstadt zwar durchschreiten, sich dort aber nicht länger aufhalten dürfen. Das würde den Sicherheitskräften erlauben, Zusammenkünfte sofort aufzulösen. Ob es dazu kommt, soll nächste Woche entschieden werden, teilt die Stadt mit.

Keine Toleranz bei Respektlosigkeit erwartbar

Stephan Keller hatte im Wahlkampf einen konsequenteren Kurs in der Sicherheitspolitik versprochen und will dazu unter anderem mehr Stellen beim OSD schaffen. „Wer eine völlige Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft gegenüber den Einsatzkräften von Polizei und OSD zeigt und offensichtlich auf ,Randale‘ aus ist, darf von uns keine Toleranz erwarten“, wird Keller in der Mitteilung der Stadt vom Donnerstag zitiert.

Von Polizeipräsident Norbert Wesseler heißt es, die Altstadt dürfe „kein Sammelbecken für Unbelehrbare“ sein. Gemeinsam würde man „alles daran setzen, Auswüchse zu verhindern sowie Gewalttätigkeiten konsequent zu unterbinden und zu verfolgen.“

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