Polizei Angebliche Dachdecker stellten Hausbesitzer in Düsseldorf horrende Rechnung

Düsseldorf · Die Betrüger wollen einen Knick im Dach eines älteren Hausbesitzers festgestellt haben. Den wollten sie sofort beheben – für mehrere Tausend Euro. Und der Senior zahlte.

 Symbolbild.

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Foto: Knappe;Jörg (knap)

Mit einer eher außergewöhnlichen Masche haben fünf Betrüger in Düsseldorf versucht, einen Düsseldorfer um mehrere Tausend Euro zu bringen – zunächst hatten sie damit auch Erfolg, wie die Polizei mitteilt.

Demnach haben zwei der insgesamt fünf angeblichen Dachdecker am Dienstagmittag gegen 12.10 Uhr bei einem 76-jährigen Mann in Garath geklingelt. Als der Hauseigentümer aufmachte, sagten ihm die Männer, dass sie einen „Knick“ in seinem Dach bemerkt hätten. Gegen einen kleinen Obulus in die Kaffeekasse würden sie rasch aufs Dach steigen und mal nachschauen. Durch das laut Polizei „überfallartige und penetrante Auftreten“ der Männer habe der Senior eingewilligt.

Daraufhin holte ein angeblicher Lehrling eine Leiter und man bestieg zu Dritt das Dach. Kurz darauf kamen die zwei ihm bereits bekannten Männer wieder und machten dem Hausherren mit Nachdruck klar, dass das Dach noch heute repariert werden müsste. Das würden sie machen, dafür verlangten sie 6000 Euro. Der 76-Jährige gab ihnen das Geld.

Dann redeten die Betrüger weiter auf den Hausbesitzer ein und machten ihm klar, dass unbedingt weitere Reparaturen vonnöten seien. Dazu präsentierten sie sie ihm auch beschädigte Dachziegel. Die weiteren Mängel würden sie am Folgetag beseitigen. Für die Dachsanierung stellten die Männer ihrem Opfer eine Rechnung von noch mal 11 000 Euro in Aussicht.

Nachdem die vermeintlichen Handwerker gegangen waren, rief der völlig überrumpelte Mann Freunde an. Da das Dach erst vor vier Jahren saniert worden war, rieten sie ihm, die Polizei zu rufen. Zum Glück: Denn die Streifenteams konnten die fünf Tatverdächtigen noch vor dem Haus in ihrem Lieferwagen festnehmen.

Bei der Überprüfung des Quintetts kam heraus, dass die Männer bereits einschlägig polizeilich bekannt sind. Außerdem wurden hohe Bargeldbeträge bei ihnen gefunden. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen mussten die Tatverdächtigen wieder entlassen werden. Sie erwartet jetzt ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Wuchers und des Betruges.

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