Polizei: Leiche zersägt und im Meer versenkt

Eine Düsseldorfer Russin soll mit ihrem Sohn den Liebhaber in Sotschi ermordet haben. Festnahme durch SEK.

<strong>Düsseldorf. Die in Düsseldorf lebende Russin Marina K. (47) soll in Sotschi, dem russischen Olympiaort 2014, ihren Geschäftspartner und Liebhaber Anatoli G. (58) gemeinsam mit ihrem Sohn Oleg (23) ermordet haben. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei nahm sie in der Nacht zu Samstag in ihrer Wohnung an der Jülicher Straße fest. Marina K. sitzt in Untersuchungshaft, sie leugnet die Tat und verweigert ansonsten die Aussage. Ihr Sohn wurde am 25. Juli in Moskau verhaftet. Ablauf und Hintergründe des Falls schilderten gestern Staatsanwalt Andreas Stüve und Hauptkommissar Wolfgang Siegmund. Am 22. Juni reist der deutsche, in Belgien lebende Anatoli G. geschäftlich nach Sotschi. Im Hotel trifft er sich mit Marina K., die beiden beziehen ein Zimmer. Weil er nicht nach Hause zurückkehrt und kein Lebenszeichen von sich gibt, erstattet die Familie in Aachen Vermisstenanzeige. Marina K. sagt den Angehörigen, sie wisse nicht, wo Anatoli sei, sie habe sich am 30. Juni von ihm im Hotel verabschiedet.

Die Familie wird misstrauisch und engagiert Detektive in Sotschi. Als Anfang Juli am Strand des Schwarzen Meeres Leichenteile angespült werden, deuten körperliche Merkmale auf Anatoli hin.

Am 25. Juli wird Oleg in Moskau verhaftet. Er legt ein Teilgeständnis ab und gibt auch die Beteiligung seiner Mutter zu. "Demnach hat er Anatoli mit einem stumpfen Gegenschlag erschlagen und auch noch erdrosselt", sagt Siegmund. In der Badewanne wird die Leiche zersägt und im Schwarzen Meer versenkt.

"Wir gehen von gemeinschaftlichem Mord aus", sagt Staatsanwalt Stüve. Tatmerkmale: Heimtücke und Habgier. Letzteres dient auch als Motiv, denn in der gemeinsam von Anatoli und Marina betriebenen Firma stecke viel Geld. Motiv zwei: enttäuschte Liebe. Anatoli habe seine Ehefrau nicht verlassen wollen, Oleg wähnte deshalb seine Mutter ausgenutzt.

Nachdem die Kripo Marinas Wohnort in Derendorf ermittelt hatte, observierte sie das Haus. Als es Fluchtanzeichen gab, schlug das SEK zu.

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