Polizei: „Die Verkehrsmoral verlottert“

Die Statistik der Verkehrsunfälle fällt insgesamt positiv aus. Doch der Polizeipäsident ärgert sich über rücksichtslose Verkehrsteilnehmer.

Düsseldorf. 25 007 Mal hat es im vergangenen Jahr auf Düsseldorfs Straßen gekracht. Das zeigt die neue Verkehrsunfallstatistik der Polizei. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl fast konstant, es gibt ein leichtes Plus von einem Prozent.

Doch die positiven Nachrichten überwiegen: So ist die Zahl der Verkehrstoten mit zehn unverändert geblieben - es ist nach 2003 (9) der niedrigste Wert, seit die Statistik geführt wird. Die Zahl der Unfälle mit Verletzten ist auch insgesamt rückläufig (minus fünf Prozent), die Zahl der Schwerverletzten verringerte sich gar um 17 Prozent.

Auf der anderen Seite steht die positive Entwicklung bei den Kinderunfällen. 2006 wurde kein Kind im Verkehr getötet, insgesamt gab es mit 258 Unfällen einen Rückgang von zehn Prozent. Rückläufig ist auch die Zahl der erwischten Alkoholsünder, trotz höherer Kontrollzahlen.

Polizeipräsident Schenkelberg hält die insgesamt deutlich gesteigerte Überwachung des Verkehrs für einen der Gründe der positiven Entwicklung zumindest bei den schweren Unfällen. Besonders die Zahl der Tempokontrollen wurde stark gesteigert, nicht immer zum Wohlgefallen der Autofahrer. "Ich habe zahlreiche Beschwerden bekommen", sagt Schenkelberg. Er sieht aber in der Einhaltung der Regeln die einzige Möglichkeit, die Zahl der Unfälle weiter zu reduzieren. "Die Verkehrsregeln haben nämlich ihren Sinn." Das Verhalten der Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gefällt dem Präsidenten im Moment nämlich gar nicht. "Die Verkehrsmoral verlottert."

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