Multireligiöser Friedhof Mehr Grabfelder für Muslime geplant

Holthausen. · Wegen der Corona-Pandemie werden mehr Menschen muslimischen Glaubens in Düsseldorf beigesetzt. Der zuständige Ausschuss hat nun einer Erweiterung der Fläche für islamische Bestattungen zugestimmt.

Die Chancen für ein weiteres muslimisches Grabfeld in Düsseldorf stehen gut. Bei nur einer Enthaltung stimmte der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen für die zweite Erweiterung der Fläche auf dem Friedhof Itter in Holthausen, auf der seit 2013 Muslime bestattet werden.

Der Bedarf an solchen Gräbern, die aus religiösen Gründen auf bislang nicht als Grabstätte benutztem Boden angelegt werden müssen, steigt. Zum einen, weil Verstorbene aus muslimischen Ländern immer häufiger in der Stadt beerdigt werden, in der auch ihre Kinder und Enkel leben. In früheren Jahrzehnten war das noch die Ausnahme, die Rückführung der sterblichen Überreste in die ursprünglichen Herkunftsländer dagegen üblich. Hinzu kommen nun auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Aktuell werden im Durchschnitt doppelt so viele Verstorbene auf dem Friedhof Itter beigesetzt, die Flächen werden schneller knapp als erwartet“, sagt Gartenamtsleiterin Doris Törkel. Bereits nach fünf Jahren waren die ursprünglich angelegten Flächenkapazitäten des Friedhofs Itter für 300 muslimisch Beisetzungen ausgeschöpft. 2018 wurden zusätzliche Flächen für 255 weitere Begräbnisse geschaffen.Doch auch diese reichen inzwischen nicht mehr.

Im Ausschuss stellte Ingrid Landau (Grüne) die Frage, ob die nun geplante Ergänzungsfläche nördlich des Friedhofs „nicht doch zu nah an der lauten Münchener Straße liegt“. Möglicherweise seien andere Standorte auf dem weitläufigen Areal geeigneter. Friedhofsexpertin Törkel verneinte das. Die Wahl dieses Feldes sei mit den Düsseldorfer Muslimen im Vorfeld abgestimmt worden. „Ein Imam hat uns erklärt, dass man viel Wert darauf lege, die Gräber dort zu planen, wo der Boden zuvor noch nicht geweiht oder genutzt wurde“, sagte die Amtsleiterin.

Genau das treffe auf die nun geplanten zusätzlichen 1600 Quadratmeter zu. Und noch ein wichtiges Argument spreche für die Wahl dieses Areals. „Wir planen in Itter einen Friedhof, auf dem mittelfristig Angehörige aller drei monotheistischer Religionen – Christen, Juden und Muslime – bestattet werden können. Die aktuelle Standort-Entscheidung passt in dieses Rahmenkonzept“, so Törkel.

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