Jahresrückblick Platz 2: Ed Sheeran Düsseldorf

Düsseldorf · Google hat für unsere Redaktion eine Liste zusammengestellt, welche Suchbegriffe in Verbindung mit Düsseldorf den stärksten Zuwachs erfahren haben. Daraus ist ein etwas anderer Jahresrückblick entstanden.

 Dies hätte ein Bild aus Düsseldorf sein können. Das Konzert des Sängers Ed Sheeran wurde aber nicht genehmigt.

Dies hätte ein Bild aus Düsseldorf sein können. Das Konzert des Sängers Ed Sheeran wurde aber nicht genehmigt.

Foto: dpa/Str

Unsere Vermutung für den Google-Spitzenreiter in Verbindung mit der NRW-Landeshauptstadt hat sich nicht ganz bewahrheitet. Am Ende ist es Platz zwei geworden für den Musiker, der Düsseldorf dann doch nicht gesehen hat. Der britische Sänger Ed Sheeran wollte ursprünglich ein Konzert auf dem Flugplatz Essen/Mülheim geben. Als dies unter anderem wegen des Naturschutzes scheiterte, reagierte Düsseldorf schnell. Oberbürgermeister Thomas Geisel und der Chef des städtischen Veranstaltungsunternehmens D.Live, Michael Brill, boten eine Fläche auf dem Messeparkplatz P1 an. Das wollten sie ursprünglich erst 2019 für Festivals und sehr große Konzerte bereitstellen, zum Beispiel für eine deutsche Ausgabe von „Rock in Rio“.

Es folgten erstaunliche Wochen: Da Geisel ähnlich wie bei der Tour de France erst zusagte und dann mit den hiesigen Politikern sprach, entschieden die sich mehrheitlich für eine Mischung aus verletzter Eitelkeit und pädagogischer Hoffnung. So viele Gutachten und Argumente Geisel und Brill auch in die Gremien brachten, Nein blieb Nein – und traf den Nerv einer ordentlichen Menge an Düsseldorfern, die Verkehrschaos und Lärmbelästigung in ihrer Nachbarschaft fürchteten und/oder dagegen waren, dass rund 100 Bäume für das Konzertgelände hätten gefällt werden müssen. Schließlich stehen auf P1 nicht nur ein paar dekorative Parkplatz-Gewächse.

Lehrreich war die Geschichte mit dem heutigen Wissen in zweierlei Hinsicht: Alle Erklärungen des Veranstalters, dass es keine Alternative zu Düsseldorf gebe und zwei Auftritte mit je 50 000 Fans in der Arena statt eines mit 80 000 auf dem Parkplatz nicht möglich seien, waren nach dem Nein des Stadtrates sehr schnell vergessen. Ed Sheeran spielte an zwei Abenden in der Arena in Gelsenkirchen, die einfach noch ein bisschen mehr Platz bietet. Und: Sehr große Open-Air-Konzerte oder -Festivals sind in Düsseldorf an genannter Stelle trotzdem noch sehr wahrscheinlich. Es gibt inzwischen einen politischen Beschluss, das Gelände in Ruhe für solche Veranstaltungen zu entwickeln. So in Ruhe, dass deutlich mehr Bäume umgesetzt werden können und nicht gefällt werden müssen. „Perfect“ würde Ed Sheeran singen.

>>>Hier geht es zur kompletten Liste: Was die Menschen 2018 über Düsseldorf wissen wollten

(che)
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