Jahresrückblick Platz 10: Streik Düsseldorf

Düsseldorf · Google hat für unsere Redaktion eine Liste zusammengestellt, welche Suchbegriffe in Verbindung mit Düsseldorf den stärksten Zuwachs erfahren haben. Daraus ist ein etwas anderer Jahresrückblick entstanden.

 Beim Streik Mitte März blieben die Gleise am Hauptbahnhof und auf allen anderen Strecken leer.

Beim Streik Mitte März blieben die Gleise am Hauptbahnhof und auf allen anderen Strecken leer.

Foto: Gabi Kowalczik

Nein, Verdi hat nicht plötzlich eine wundersame Mitgliedervermehrung im großen Stil erfahren. Dass so viele Menschen im März und im April das Suchwort „Streik Düsseldorf“ gegoogelt haben, lag daran, dass in diesem Frühjahr die Streik-Auswirkungen doch so gravierend wie lange nicht mehr waren.

Los ging es wie immer in einigen städtischen Kitas, wo entweder Notgruppen angeboten wurden oder gar keine Kinderbetreuung lief. Dann probte auch die Müllabfuhr den Warnstreik, was allerdings die Stadt nicht in Dreck und Abfall versinken ließ.

Massiv waren die Störungen durch den Streik im ÖPNV: Gleich zwei Mal, am 21. März und am 11. April fuhr keine Straßenbahn der Rheinbahn.  Für zigtausende Schüler, Berufstätige oder sonstige Bahnfahrer war das eine mittlere Katastrophe, durften sie doch zusehen, wie sie durch oder in die Stadt kamen. Zumal auch nur ganz wenige Buslinien auf der Straße unterwegs waren. Also suchten viele nach Alternativen, nach Auswegen – oder wollten herauskriegen, wie lange denn der Streik noch fortgesetzt wird.

Nun, letztlich ging die Streikerei einigermaßen glimpflich ab, das große (Verkehrs-)Chaos fand nicht statt.Vielmehr zeigte sich, dass die Düsseldorfer inzwischen ganz gut im Teilen und Leihen sind. Eigene oder Leih-Fahrräder reüssierten, auch per Carsharing wurden rheinisch-lässig die Auswirkungen des Streiks umschifft. Selbst wenn da die eine oder andere Fahrt kurzfristig in den Stau geriet. Und: Es wurde fleißig zu Fuß gegangen, zum Beispiel vom Hauptbahnhof (Züge und S-Bahnen fuhren ja) in die City und die Altstadt. Die Düsseldorfer lernten so den oberen Teil der Graf-Adolf- oder die komplette Friedrich-Ebert-Straße kennen. Und kriegten reihenweise erfreuliche Rückmeldungen von ihrem Smartphone. 10 000 Schritte, die die Geräte gerne motivierend melden, waren da bei vielen im Laufe des Tages erreicht.

>>>Hier geht es zur kompletten Liste: Was die Menschen 2018 über Düsseldorf wissen wollten

(A.S.)
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