Planung: Die Heinrich-Heine-Uni wird neu gebaut

Die Gebäude werden nach und nach ersetzt. Die Kosten liegen bei 500 Millionen Euro.

Düsseldorf. Die Heinrich-Heine-Universität kann sich freuen: Die Hochschule wird quasi neu errichtet. "Wir wollen die Gebäude nach und nach ersetzen", bestätigt Christa Bohl vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), "es geht jetzt um die Frage, wie der Campus in Zukunft aussehen soll." Experten schätzen die komplette Bausumme auf rund 500 Millionen Euro.

Einen dreistelligen Millionenbetrag verschlingt zunächst der Neubau eines Instituts- und Laborgebäudes für die Fakultät Biologie und Biochemie. Doch die Debatte um diesen einzelnen Komplex wuchs sich rasch zur Diskussion um die Uni insgesamt aus. "Wir sind dem Land dankbar, dass wir beim Wettbewerb dabei sein konnten", sagt Alexander Fils (CDU). "Dadurch konnten wir eine generelle städtebauliche Diskussion führen", berichtet der Vorsitzende des Düsseldorfer Planungsausschusses.

Die Satelliten-Universität besticht nicht gerade durch eine einladende und schon gar nicht durch nachhaltige Gebäude. "Betonbrutalismus" fällt Fils zur Architektur der 70er-Jahre ein. "Da geht die Wärme durch die Fenster und auf den Fluren werden Eimer aufgestellt, weil’s hereinregnet." Tatsächlich machte die Uni zuletzt immer wieder durch solche Probleme von sich reden, teilweise mussten Räume gesperrt werden.

Nun soll es einen Befreiungsschlag geben. "Das Geld ist dank des Hochschulmodernisierungsprogramms da", erklärt Bohl. Die Marschrichtung: Die Hörsäle links und rechts des Hauptweges zwischen Mensa und Uni-Bibliothek (UB) bleiben größtenteils erhalten, ebenso das im Bau befindliche Juridicum und die UB.

Ansonsten aber soll in den nächsten Jahren Tabula rasa gemacht, die Gebäude nach und nach abgerissen und ersetzt werden. Gläsern, hell, modern. Wer endgültig das Gesicht der Uni gestaltet, wird nächste Woche entschieden. Der BLB verhandelt mit den beiden Erstplatzierten des Wettbewerbs: Hascher + Jehle Planungsgesellschaft Berlin (Platz 1) sowie RKW aus Düsseldorf (Platz 2).

Beide Büros schaffen die heutige kammartige Struktur des Geländes ab. Es entstehen begrünte Innenhöfe und Plätze, um die herum die Gebäude angeordnet sind.

Dann endlich soll es statt des Nummernsalats auf den Gebäuden auch richtige Namen geben. Heute finden sich nur Eingeweihte auf dem Campus zurecht, ein Umstand, der das Gefühl der Anonymität erhöht. Bestes Beispiel: Die Wettbewerbsergebnisse waren in Raum 26.21.01.20 zu besichtigen. "Ich habe mich selbst auf dem Weg dorthin verlaufen, obgleich ich lange an der Uni gearbeitet habe", gesteht Bohl.

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