Pläne für Weco-Areal werden konkret

Nach einem ersten Workshop im Dezember wurden nun konkrete Pläne für den neuen Siedlungsbau im Kern Ellers vorgestellt.

Im Herzen Ellers stehen seit rund zehn Jahren Produktionshallen und Büroräume leer. An der Ecke Festenbergstraße/Jägerstraße, direkt am S-Bahnhof Eller Mitte, befindet sich das rund 1,7 Hektar große Gelände, das früher von der Firma Weco Optik, die vor allem für ihre Schleifmaschinen bekannt ist, genutzt wurde. Nun soll diese Fläche mit einer Wohnsiedlung wiederbelebt werden. Nachdem im Dezember ein erster Workshop unter Bürgerbeteiligung stattfand, um die Meinungen und Bedenken der Bewohner anliegender Siedlungen mit aufzunehmen, lud die Stadt Düsseldorf jetzt zu einer weiteren Bürgerveranstaltung im Zentrum des türkischen Kulturvereins „Fatih Camii“ ein, das mitten im Plangebiet liegt.

Dort wurden am Dienstag drei in der Zwischenzeit ausgearbeitete Pläne präsentiert, die sich allesamt an die Vorgaben des ersten Workshops halten mussten: Da sich im Westen der Siedlung ein Gewerbegebiet befindet, mussten Lösungen zum Lärmschutz gefunden werden. Es wurde weiterhin gefordert, dass die bisherigen Grünflächen bestehen bleiben und weitere Grünflächen und ein Kindergarten gebaut werden sollen. Damit auch alle von diesen neuen Grünflächen profitieren, soll die Siedlung nicht geschlossen, sondern allen zugänglich sein.

Den Zuschlag bekam das Modell eines offenen Rundbaus mit autofreiem Innenhof und Durchgänge für den direkten Zugang von allen Seiten. In der Siedlung sollen Wohnungen verschiedener Größen und Preisklassen gebaut werden, um jedem die Möglichkeit zu geben, in der neuen Siedlung leben zu können. Auf der Westseite in Richtung Industrie-Areal soll eine besonders breite Passage entstehen, um den Lärm von der Siedlung fernzuhalten.

Auch wenn dieser Vorschlag im Plenum den größten Zuspruch erfuhr, waren die Anwohner mit diesem Plan nicht restlos zufrieden. Da 240 Wohneinheiten mit bis zu fünf Zimmern geplant seien, jedoch keine 200 Parkplätze gebaut werden sollen, befürchten viele Anwohner, noch länger nach einem freien Parkplatz suchen zu müssen. Auch für den Verkehr, der zu Stoßzeiten jetzt schon stockt, müssten Lösungen gefunden werden, wenn die Straßen durch über 200 weitere Familien weiter belastet werden.

Auch die Pläne, bis zu siebenstöckige Hochhäuser in der Siedlung zu bauen, passen den Anwohnern zufolge nicht zum Stadtbild von Eller. „Eller hat noch einen dörflichen Kern. Direkt davor einen Betonklotz zu bauen, ist eine Frechheit“, beklagt zum Beispiel die 58-jährige Gertrud Stenger. Vor allem könnte das einen Präzedenzfall schaffen, auf den sich bei zukünftigen Bauvorhaben berufen werden könnte.

Deshalb soll der gewählte Plan nur die Basis bieten, um in der Realisationsphase die Anmerkungen der Elleraner mit einzubeziehen, wie Dezernentin Cornelia Zuschke versichert. Dann soll eine weitere Bürgerveranstaltung stattfinden. Ein genauer Termin dafür kann aber noch nicht angegeben werden.

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