Pläne für Möbelmeile in Rath

Schaffrath und Höffner wollen zur Theodorstraße. Es geht um ein neues Stadtquartier.

Düsseldorf. Noch sind es nur Hochglanz-Konzeptpapiere. „Aber ihre Umsetzung ist realistisch“, glaubt Jürgen Buschhüter, der Bezirksvorsteher im Stadtbezirk 6 (Rath, Unterrath). Es geht um ein Riesenprojekt, um die weitere Entwicklung und Aufwertung des Areals an der Theodorstraße rund um den Dome.

Die Möbelhauskette Höffner will sich zum Hauptinvestor aufschwingen und nicht nur ein Doppel-Möbelgeschäft mit 45 000 Quadratmetern Verkaufsfläche bauen, sondern gleich auch ein Hotel und Wohnhäuser samt Infrastruktur vom Grünstreifen bis zur Kita: „Wir planen hier ein neues Quartier und wollen dafür 200 Millionen Euro investieren“, sagt Edda Metz von der Höffner-Muttergesellschaft Krieger.

Tatsächlich hat die Krieger-Gruppe bereits Grundstücke an der Theodorstraße und am Hülserhof von der städtischen Immobilientochter IDR erworben. Mit dem Autohaus Brüggemann liegt man in letzten Verhandlungen, das Autohaus soll an der Theodorstraße Platz machen, wünscht aber in unmittelbarer Nähe Ersatzflächen, wie Brüggemann-Filialleiter Anton Vukic betont: „Denn die Lage dort direkt an zwei Autobahnen ist optimal.“

Dies sieht offenkundig auch Möbel Schaffrath so. Das Mönchengladbacher Unternehmen möchte ebenfalls an der Theodorstraße, direkt neben dem Dome, ein großes Möbelhaus bauen — ohne den etablierten kleineren Standort an der Aachener Straße in Bilk aufzugeben.

Begeistert sind natürlich beide Möbelhäuser nicht davon, sich in Rath direkte Konkurrenz zu machen. Die entscheidende Frage wird jedoch sein, wie begeistert die Stadt und auch das Land von der Idee „Möbelmeile“ sind, denn: „Planungsrechtlich ist dort kein großflächiger Einzelhandel gestattet. Und eine Änderung des Rahmenplans Einzelhandel muss auch mit den Land abgesprochen werden“, betont eine Sprecherin des Dezernates für Bauen und Planung gegenüber der WZ.

Heißt: Das Ganze wird dauern. Die Lokalpolitiker vor Ort ficht das nicht an: „Wir tun alles, damit es so schnell wie möglich grünes Licht gibt“, sagt Bezirksvorsteher Buschhüter. Auch der Investor Höffner/Krieger kommt dem Rathaus ungewohnt weit entgegen: „Was außer den Möbelhäusern genau dort entsteht und mit welcher Architektur, das kann alles die Stadt bestimmen“, sagt Edda Metz.

In den letzten Jahren hat sich das einstige Brachland in Rath immens entwickelt: Neben dem Dome sind imposante Büro-, Gewerbebauten und Autohäuser entstanden, etwa der Sitz des Röhrenhändlers Hoberg & Driesch. Aktuell baut dort auch Vallourec & Mannesmann einen neuen Verwaltungsbau.

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