Pläne für das Heerdter Dreieck: Bürger machen ihrem Ärger Luft

Stadtplanung: Die Verwaltung stellte am Dienstag ihr Konzept vor. Die Anwohner standen Schlange, um Fragen zu stellen und Kritik zu üben.

Düsseldorf. Die Aula des Comenius-Gymnasiums war rappelvoll. Immer mehr Stühle wurden hereingetragen. Rund 300 Zuhörer saßen oder standen, als Planungsdezernent Gregor Bonin und die Verkehrs-Experten der Stadt den Anliegern aus Heerdt und Oberkassel das Verkehrskonzept erklärten, damit Büros für Vodafone im Heerdter Dreieck, im Belsenpark und am Hockey-Club (Seestern) sowie Wohnungen in den Heine-Gärten gebaut werden können.

Bonin hoffte in seiner Begrüßung, dass die Zuhörer Verständnis für die Verkehrspläne hätten. Doch anstatt sich über die neuen Anschlüsse an der Brüsseler Straße und am Heerdter Lohweg, nach Büderich und zur Prinzenallee zu freuen, standen die Zuhörer Schlange vor den beiden Mikrophonen, um zwei Stunden lang Kritik zu üben.

Anlieger der Viersener Straße meinten, die Verkehrsplanung geschehe nur zugunsten von Vodafone. Joachim von Richter erhielt lautstarken Beifall, als er behauptete: "Vodafone bekommt die Verkehrsplanung auf einem silbernen Tablett serviert."

Andrea Blome, Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement, konterte: Es sei doch eine große Leistung, die Kapazitäten der Trassen am Heerdter Dreieck zu stärken und den Verkehr eben nicht durch die Wohngebiete zu schleusen, sondern vielmehr direkt ans übergeordnete Straßennetz der Stadtautobahn (B 7) anzubinden.

In vielen Redebeiträgen ging es um den fehlenden Schallschutz. Thomas Wildbrauch vermisste ihn auf der Schanzenstraße, Clemens Stuppenich und Joachim von Richter reklamierten ihn im Umkreis des siebenstöckig geplanten Parkhaus-Turms am neuen "Vodafone-Campus". Stuppenich: "Im Parkhausturm verstärkt sich der Lärm wie in einem Lautsprecher." Amtsleiterin Andrea Blome winkte ab: "Da ist kein Lärmschutz geplant."

Sebastian Hardt wollte wissen, wie in der Umbauphase die Anlieger auf die Theodor-Heuss-Brücke kommen könnten. Seine Befürchtung: "Der ganze Verkehr wird sich durch Oberkassel wälzen." Das müsse man für zwei Jahre Bauzeit in Kauf nehmen, so Blome.

Eine Bürgerin aus Heerdt befürchtet nicht nur in dieser Zeit Verkehrsprobleme. So lud Renate Broedersdorff die Verkehrschefin ein. Sie solle sich am Handweiser umsehen. Dort komme man schon heute vor lauter Verkehr überhaupt nicht mehr aus dem Haus. Mit dem Bau des "Vodafone-Campus" fürchte sie, dass sich die Situation noch weiter verschärfen werde.

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