Kirche in Düsseldorf Gemeinde erleichtert nach Entscheidung

Düsseldorf · Am Sonntag ist den Mitgliedern der katholischen Gemeinde im Linksrheinischen während des Hochamtes in St. Antonius an der Luegallee mitgeteilt worden, dass ihr ehemaliger leitender Pfarrer nicht mehr zurückkehren wird.

Vor knapp 100 Gläubigen verlas Michael Berning, der jetzt vom Pfarrverwalter zum Pfarrverweser wurde, sowohl die Pressemitteilung des Erzbistums Köln als auch den Brief des Leiters der Hauptabteilung Seelsorge-Personal, Pfarrer Mike Kolb, an die Gemeinde St. Antonius und Benediktus.

Wie berichtet war das kirchenrechtliche Verfahren wegen Missbrauchsvorwürfen gegen den seit 2021 suspendierten Pfarrer D. mit einem Freispruch zu Ende gegangen. Auf Bitten von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki verzichtete D. auf die Rückkehr in seine ehemalige Gemeinde. Zudem sind für eine noch offene, künftige Tätigkeit Ein­sätze in der Kinder- und Jugend­arbeit, pfarr­liche Seel­sorge sowie leitende Verant­wortung ausgeschlossen.

Berning sagte während des Gottesdienstes, dass er froh sei, dass jetzt ein Abschluss gefunden wurde. Die lange Verfahrensdauer sei weder den Gemeindemitgliedern noch Pfarrer D. zumutbar gewesen. Im Gespräch sagte Berning zudem, dass er froh sei, dass es nicht zu einer Rückkehr kam.

In diese Richtung äußern sich auch einige Gemeindemitglieder nach dem Gottesdienst. „Die Gemeinde hat sehr gelitten. Zudem hat es kein Vertrauen mehr in den Pfarrer gegeben“, sagt etwa eine langjährige Kirchengängerin.

Gemeindemitglieder bemängeln die „schwierige Persönlichkeit“

Zudem sei D. auch schon vor Bekanntwerden der Vorwürfe, die er stets bestritten hat, sehr kritisch gesehen worden, weil er viele Gemeindemitglieder nicht gut mitgenommen habe, lautet eine weitere Stimme. Von einer „schwierigen Persönlichkeit“ ist die Rede. 

Bis Herbst 2023 bleibt nun Berning Pfarrverweser. Wer dann leitender Pfarrer für den neuen Zusammenschluss mit Büderich und der Altstadt wird, soll im Frühjahr feststehen.

Berning sagt dazu, dass er diese Aufgabe lieber nicht übernehmen wolle. „Da würde mir viel zu wenig Zeit für die Seelsorge bleiben.“ Die Entscheidung trifft das Erzbistum Köln.

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