Perspektiven für Gerresheim Süd

"Perspektiven für Gerresheim Süd", heißt der Auslobungstext für das Werkstattverfahren, das von März bis Juni eine grundlegende Neuordnung des ehemaligen Glashüttengeländes entwickeln soll.

<strong>Düsseldorf. Das Planungsamt hat jetzt die Rahmenbedingungen für das 31,5 Hektar große Areal zwischen Heyestraße, Nach den Mauresköthen und den Bahngleisen im Süden vorgelegt, die bereits heute in der Bezirksvertretung im Gerresheimer Rathaus diskutiert werden. Hauptziel: Den fast 150 Jahre durch die Glashütte abgeschlossenen Stadtraum für die Öffentlichkeit zurückzugewinnen und dort Wohnen und Arbeiten zu vereinen. Aufteilung Gewerbe/Wohnen: Die im Westen gelegenen, gewerblich genutzten Flächen umfassen rund neun Hektar und sind im Besitz der Stadt. Bis 2011 produziert in einer Ecke noch die Kunststoff-Firma Gerroplast. Der größere Teil ist das ehemalige Werksgelände der Glashütte mit etwa 19 Hektar, heute im Besitz der US-Firma Owens-Illinois. Auf einem kleineren Gebiet sollen - als Ersatz für die Glashütte - Produktions-, Fertigungsbetriebe und Lagerflächen angesiedelt werden, aber auch Dienstleistungen und Büronutzung möglich sein. Deutlich mehr Raum ist für das neue Wohnquartier vorgesehen. Es soll vor allem dichte Eigenheimbebauung (etwa Reihenhäuser) sowie Doppelhäuser und - untergeordnet - Geschosswohnungsbau bieten. Angelockt werden sollen unterschiedliche Zielgruppen von Familien, jungen Singles bis hin zu Senioren.

Einzelhandel: Vorgesehen ist ein Zentrum an der südlichen Heyestraße für die Nahversorgung samt Gastronomie. Ein Supermarkt hat eine Verkaufsfläche von maximal 1500 Quadratmetern, Getränke- und Zoomarkt je 600 qm.

Kindertagesstätte: Einzuplanen ist eine Kita mit drei Gruppen auf bis zu zwei Etagen mit einer Nutzfläche von rund 550 qm und mindestens 900 qm Außenfläche.

Grün- und Freiraum: Vorgesehen sind größere Entsiegelungen und Begrünungen. So soll der Anteil begrünter Flächen im gesamten Planungsgebiet mindestens 30 Prozent betragen. Stark aufgewertet werden könnte das Grün durch die Freilegung der hier durch Rohre strömenden Düssel. Für die Renaturierung der Düssel soll ein 35 Meter breiter Korridor von Bebauung frei gehalten werden. Zudem soll eine Grün- und Spielfläche von mindestens 10000 Quadratmetern entstehen, inklusive Bolzplatz.

Erschließungsstraßen: Zentraler Bestandteil ist eine Parallelstraße zur Heyestraße mit Anbindung an die Torfbruchstraße, die genaue Lage und Verlauf sind zu erarbeiten. Weitere Erschließungsstraßen sind im westlichen Teil des Gebietes notwendig mit bis zu zwei Anbindungen an die Straße Nach den Mauresköthen.

Denkmalschutz: Drei Bauwerke der alten Glashütte gelten als denkmalwerte Bausubstanz. Die Elektrozentrale aus dem Jahre 1906 mit der Erweiterung 1923; das 1923 errichtete und im Krieg reparierte Kesselhaus; der gläserne Wasserturm aus dem Jahre 1966. Politik: Heute diskutiert die Bezirksvertretung 7 den Auslobungstext. "Im großen und ganzen sind wir zufrieden mit der Vorlage", sagt CDU-Fraktionschef Rainer Klöpper. Aber er äußert auch Bedenken: "Für die Beteiligung von Bürgern und Vereinen sollte es mehr Zeit geben." Auch müsse insgesamt mehr Platz für die Gewerbeansiedlung reserviert werden. Klöpper: "Arbeitsplätze sind hier noch wichtiger als neuer Wohnraum."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort