Pate von Gerresheim: Prozess ausgesetzt

78-Jähriger ist nicht verhandlungsfähig. Verfahren um Drogen-Bunker wird nicht beendet.

Pate von Gerresheim: Prozess ausgesetzt
Foto: Andreas Bischof

Zu sieben Jahren Haft wurde in der vergangenen Woche ein 29-jähriger Vietnamese verurteilt, weil er einer der Chefs des Gerresheimer Drogen-Bunkers war. Sein mutmaßlicher Komplize kommt möglicherweise ohne Strafe davon. Der Prozess gegen den 78-Jährigen „Paten von Gerresheim“ wurde ausgesetzt, weil der Mann schwer erkrankt ist.

Das Verfahren gegen den Besitzer des Bunkers, der die Erntehelfer unter anderem mit Essen und Getränken versorgt haben soll, war bereits vor einigen Wochen abgetrennt worden. Nach einer Krebs-Operation lag der 78-Jährige in der Kaiserswerther Diakonie und war nicht verhandlungsfähig. Darum hatte ein Prozesstag sogar in einem Besprechungszimmer des Krankenhauses stattgefunden.

Zunächst war unklar, wie es weitergehen würde, denn der Prozess war schon weit fortgeschritten. Beendet wurde zunächst das Verfahren gegen den 29-Jährigen. Danach entschied die zuständige Kammer des Landgerichtes, wie es mit dem Paten von Gerresheim weitergehen soll.

Nach der ärztlichen Untersuchung kam das Gericht zu dem Schluss, dass der Mann in absehbarer Zeit nicht verhandlungsfähig ist. Nach dem Gesetz darf ein Verfahren aber nicht länger als drei Wochen unterbrochen werden. Da nicht damit zu rechnen ist, dass sich der Gesundheitszustand bis dahin verbessert, wurde der Prozess ausgesetzt.

Sollte das Verfahren noch einmal,eröffnet werden, würde es komplett neu anfangen. Alle Zeugen müssten noch einmal aussagen. Voraussetzung wäre, dass ein medizinischer Gutachter feststellt, dass der Pate von Gerresheim wieder an der Verhandlung teilnehmen kann. Die Wahrscheinlichkeit gilt allerdings als ziemlich gering.

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