NRW Parks: Zahl der Gänse halbiert

Düsseldorf · Seit Jahren ist die Ausbreitung der Kanadagans in Düsseldorf ein Problem. Die Stadt hat deshalb das so genannte Gänsemanagement eingerichtet – und zieht nun eine erste Bilanz.

 Die Kanadagänse, wie hier im Südpark/Volksgarten, sind seit Jahren durch ihre Vielzahl ein Ärgernis in Düsseldorf. 

Die Kanadagänse, wie hier im Südpark/Volksgarten, sind seit Jahren durch ihre Vielzahl ein Ärgernis in Düsseldorf. 

Foto: Bretz, Andreas (abr)

. In den vergangenen Jahren wirkten die Düsseldorfer Parks mehr wie ein Gänseparadies: Die Wiesen voller Kanadagänse, die lautstark vor sich hinschnattern, das Gras rausrupfen und überall ihren Kot hinterlassen. Entsprechend anstrengend ist es für die menschlichen Parkbesucher, diese Erholungsgebiete auch zu genießen: Besucher müssen den Tretminen auf Wegen, Wiesen und Bänken ausweichen, viele beschweren sich über den Lärm und Radfahrer fahren slalomartig um die Tiere herum oder legen eine Vollbremsung ein – denn ausweichen wollen diese eher selten. 

Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt versucht seither, das Problem zu lösen. Insbesondere 2017 nahmen die Gänse überhand. Die Anzahl habe sich „von 2009 bis 2017 von etwa 329 Tieren auf 966 verdreifacht“, schreibt das Amt in Bezug auf Parks. Im gesamten Stadtgebiet habe sich die Anzahl von 700 auf 1400 Gänse verdoppelt.

Das Wort „Gänsemanagement“ hält seit einigen Jahren Einzug in den Wortschatz der Düsseldorfer und nun wurde eine Bilanz gezogen. So gibt die Stadt an, dass die Population auf den Stand von vor der Brutsaison 2017 gesunken ist, die Jungvögel sich auf einem Niveau von 2009 bewegen. Damit sollen nach aktuellen Zählungen noch 878 Kanadagänse in Düsseldorfer Grünanlagen sein. Diesen Rückgang merken die Parkbesucher kaum, denn die Verschmutzung bleibt weiterhin hoch.

Seit 2018 hat die Stadt damit begonnen, aus den Gelegen der Gänse Eier zu entnehmen. Beauftragt war dafür die Biologin Gianna Schon. So wurden nach Angaben der Stadt insgesamt 1100 Eier aus den Gelegen entfernt. Dabei müsse man sehr behutsam vorgehen und jedes Mal einen Rest von ein bis zwei Eiern im Nest belassen. „Sonst besteht die Gefahr, dass die Gans ein neues Gelege legt“, sagte Gianna Schon in Jahr 2018. Zudem wolle man die Vögel nicht ausrotten, sondern nur die Population auf ein erträgliches Maß reduzieren.

Dass dies noch immer zu Problemen führt, zeige die weiterhin hohe Kotbelastung in den Parks, wie die Stadt in einer Pressemitteilung weiter ausführt. Für diese sei eine spezielle Reinigungsmaschine angeschafft worden, die insbesondere während der Brutzeit und der sogenannten Schwingenmauser zu vermehrten Einsätzen kommt. Während dieser Mauser von etwa vier Wochen verlieren die Wasservögel viele ihrer Federn und sind dann flugunfähig, weswegen sich im Zeitraum von April bis August besonders viele Tiere in den Parks sammeln. 

Ein weiteres Hindernis stelle weiterhin die verbotene Fütterung der Wasservögel dar. Dieses gelte für wildlebende Tiere und schließe damit auch die Kanadagänse mit ein. Die Einhaltung des Verbots werde weiterhin kontrolliert und entsprechend geahndet. Dafür habe die Stadt Düsseldorf zudem Schilder an den betroffenen Stellen aufstellen lassen.

Dennoch werde dies das Problem der Überpopulation nicht direkt lösen. Kanadagänse haben mit 20 Jahren eine recht hohe Lebenserwartung und pflanzen sich ab ihrem dritten Lebensjahr fort.

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