Parks sollen nicht verwildern

Seit 20 Jahren betreut das Gartenamt die grünen Denkmäler der Stadt. Mit Plegewerken wird ihre Zukunft sichergestellt.

Düsseldorf. Dass nicht nur ein Schloss, sondern auch der dazugehörige Park unter Denkmalschutz steht, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Das war nicht immer so, denn den Denkmalschutz für Gärten gibt es erst seit 1980.

Zunächst war die untere Denkmalbehörde für die Anlagen zuständig, seit 20 Jahren ist es das Gartenamt. "Dort sind die Anlagen bestens aufgehoben, schließlich sitzen hier die Spezialisten", sagt Gründezernentin Helga Stulgies.

Vor allem Claus Lange hat sich in seinen 31 Düsseldorfer Berufsjahren zum anerkannten Spezialisten für Gartendenkmäler entwickelt. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass nicht nur Schlossparks, sondern auch Anlagen unter Schutz stehen, deren kunsthistorischer Wert sich nicht sofort erschließt. So wurde im September die Grünanlage vor der Golzheimer Klinik unter Schutz gestellt - als beispielhafte Platzanlage der frühen 1960er Jahre.

"Jetzt nehmen wir die 70er Jahre ins Visier", sagt Lange beim Rück- und Ausblick auf 20 Jahre Denkmalpflege beim Gartenamt. Als denkmalwürdig empfindet er zum Beispiel den Uni-Campus. Doch der ist Landesbesitz und kann von der Stadt nicht so einfach unter Schutz gestellt werden.

Bei den Anlagen, in denen die Stadt die Gestaltungshoheit hat, wird seit 2005 über Parkpflegewerke die künftige Entwicklung festgelegt. Denn dass Parks bis zur Unkenntlichkeit verwildern, soll nicht wieder vorkommen.

Florapark: Das Parkpflegewerk wird heute in der Bezirksvertretung (BV) 3 in den Bilker Arcaden vorgestellt. Wichtige Maßnahmen sind die Entschlammung des Teiches und Öffnung des alten Eingangs an der Bilker Allee.

Hofgarten: Er wurde schon zur Euroga 2002 saniert, wird aber als wichtigste innerstädtische Grünanlage sehr stark genutzt. Deshalb wird derzeit überlegt, wie man die Pflege noch weiter optimieren kann.

Spee’scher Graben: Das Parkpflegewerk wird demnächst in der BV 1 vorgestellt. Hier stehen die radikalsten Maßnahmen an. Denn die historische Stadtmauer ist total "zugewaldet", wie Lange es bezeichnet. Fotos aus den 1930er Jahren, als das heutige Stadtmuseum noch Spee’scher Besitz war, zeigen aber eine unbegrünte Bastionsmauer.

Dieser Zustand soll wieder erreicht werden, zumal die Mauer selbst dringend restauriert werden muss. Zum ersten Mal wurden bei der Erstellung des Parkpflegewerks auch die Umweltverbände mit einbezogen. Die Sanierung ist schrittweise auf fünf Jahre geplant, damit die einzelnen Eingriffe nicht zu groß werden.

Benrath: Dass Natur- und Denkmalschutz sich nicht ausschließen, beweist der Benrather Schlosspark. Hier sprechen Denkmalschützer und Umweltvertreter jedes Jahr bei einem gemeinsamen Rundgang die anstehenden Maßnahmen ab.

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