Pädagogik: Stadt sucht jetzt Sponsoren für weitere Musikkindergärten

Die Nachfrage nach einem Platz in einer Musikkita ist groß. Bislang gibt es zwei Einrichtungen im Stadtgebiet.

Düsseldorf. Es wird getrommelt, getanzt und gesungen. In den beiden ersten städtischen Musikkindergärten Aldekerkstraße in Heerdt und Robert-Kratz-Weg in Urdenbach gestalten Erzieherinnen gemeinsam mit einer Musikpädagogin den Alltag der Kinder.

15 Stunden fließt die Vermittlung musischer Fähigkeiten jede Woche als fester Bestandteil in den ganz normalen Tagesablauf der Kinder ein. Und nach einem Jahr Testphase haben die Pädagogen jetzt festgestellt, dass sich die Sprach- und Ausdrucksfreude der Kinder in Musikkindergärten deutlich erhöht zeigt.

Johannes Horn, Leiter des Jugendamtes, berichtet, dass die Nachfrage nach einem Platz im Musikkindergarten sehr groß ist: "Wir haben Anfragen ohne Ende." Er hofft, dass die beiden Modelle Schule machen und weitere Musikkindergärten folgen werden, doch dafür müssen erst einmal Sponsoren gefunden werden.

200 000 Euro hat ein Unternehmen für Instrumente, Projekte und die Musikpädagogin für die beiden Kitas gespendet, das Geld reicht für drei Jahre. In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses gestern wurde die Arbeit in den Musikkindergärten vorgestellt.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) geht davon aus, dass sich weitere Musikkitas etablieren werden: "Ich werde dafür werben. Es gibt doch schließlich genug Firmen, die das Geld haben, solche Projekte zu fördern." Denn Geld von der Stadt gibt es für die speziellen Musikkitas bisher nicht.

Dennoch betont Horn, wie integrativ diese wirken: "Alle Kinder werden hier gleich gefördert - jene mit besonderem Förderbedarf ebenso wie besonders interessierte." Dass mit Musik vieles leichter gelingt, hatten die städtische Clara-Schumann-Musikschule und das Jugendamt erkannt und gemeinsam ein Konzept entwickelt, das die frühe musikalische Erziehung in der Kindertageseinrichtung ermöglicht. "Es ist ein gutes Standbein und passt zudem ideal in die Kulturstadt Düsseldorf", fügt Horn stolz hinzu.

In 18 weiteren Tageseinrichtungen der Stadt findet zudem einmal wöchentlich ein Kooperationsprojekt mit der städtischen Clara-Schumann-Musikschule statt. 150 Minuten lang ist dort eine Musikpädagogin im Einsatz. So ist die Musik zumindest auch bei anderen Kitas Bestandteil der Arbeit. Geplant ist auch, die Kooperation mit weiteren Kulturinstitutionen wie Oper, Tonhalle , Tanzhaus sowie Ausbildungsstätten und Fachschulen auszubauen.

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