Gericht Prozess ums Sorgerecht von Terrier George

Düsseldorf · Um den fünf Jahre alten Westhighland-Terrier tobt ein erbitterter Streit vor dem Amtsgericht. Frauchen Katharina Mühleck will den Hund auf keinen Fall hergeben.

Katharina Mühleck mit einem Bild von ihrem George, der am Mittwoch fünf Jahre alt geworden ist.

Katharina Mühleck mit einem Bild von ihrem George, der am Mittwoch fünf Jahre alt geworden ist.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Normalerweise finden Streitigkeiten um das Sorgerecht vor dem Familiengericht statt. Doch über die Zukunft von George muss eine Zivilrichterin entscheiden. Denn es handelt sich bei ihm um einen Westhighland-Terrier, den ein Paar vor fünf Jahren gemeinsam angeschafft hat. Doch dann kam es nicht zur Hochzeit, sondern zur Trennung. Am Donnerstag begann der Prozess, in dem über die Zukunft des niedlichen Vierbeiners entschieden wird.

Katharina Mühleck will den Hund auf keinen Fall wieder hergeben: „Ich habe mich von Anfang an um ihn gekümmert. Es ist völlig klar, dass George zu mir gehört.“ Ihr Ex-Freund sieht das komplett anders und verlangt die Herausgabe des Terriers. Kompliziert wird die Angelegenheit, weil es zwei verschiedene Versionen des Kaufvertrages gibt.

Als der Vierbeiner angeschafft, hing der Himmel noch voller Geigen. „Wir wollten heiraten“, erinnert sich die Immobilien-Maklerin. Sie hatte zunächst Bedenken, ob das Paar genug Zeit für einen Hund hat. Doch als die beiden George beim Züchter in Viersen abholten, wollte sie ihn nicht mehr abgeben. Ihr Ex-Freund zahlte die 1100 Euro und trug mit seiner Handschrift den Namen der 33-Jährigen in den Kaufvertrag ein. Und zwar den, den sie nach der Hochzeit getragen hätte.Katharina Mühleck: „Daraus ist ganz klar ersichtlich, dass George mir gehört.“

Doch vor den Traualtar trat das Paar dann nicht mehr, Im Dezember 2016 trennten sich die Frau und ihr sieben Jahre älterer Freund. Katharina Mühleck nahm den Vierbeiner mit. Im Herbst vergangenen Jahres gab es dann noch einmal einen kurzen Versuch, die Beziehung wiederzubeleben. „Auch wegen George“, sagt die Maklerin. Doch auch der zweite Anlauf ging schief, seitdem ist das Handtuch endgültig zerrissen: „Wir reden kein Wort mehr miteinander.“

Dementsprechend unversöhnlich verlief auch die Verhandlungen. Der Vorschlag der Amtsrichterin, dass man sich darauf verständigen könnte, George sei der gemeinsame Hund, fiel auf keinen fruchtbaren Boden. Da beide Parteien sich nicht einigen konnten, soll zum nächsten Termin die Züchterin geladen werden. Die soll dann berichten, was sich beim Kauf zugetragen hatte. Am 11. Oktober soll geht das Verfahren weiter.

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