Interview : Oratorien-Konzerte: Haydns „Die Schöpfung“ mit Ádám Fischer kommt
Als Einstimmung auf die Oratorien-Konzerte in der Tonhalle haben wir mit zwei Gesangssolisten gesprochen.
Düsseldorf. Als Auftakt für die Sternzeichen-, also die Konzert-Saison an der Tonhalle hat Ádám Fischer wohl eines der paradigmatischsten Oratorienwerke der Klassik überhaupt in das Programm genommen. Joseph Haydns „Die Schöpfung“.
Diese Musik betört indes nicht nur durch die dicht geschriebenen Chöre, den Haydn-typisch raffiniert gestrickten Orchester-Part, sondern vor allem auch durch die so charaktervoll beredten Arien und Rezitativen. Guter Grund, zur Einstimmung auf die Konzerte am Freitag, Sonntag und Montag mit zwei der Gesangssolisten zu sprechen: der Sopranistin Fatma Said und dem Tenor Uwe Stickert. Drei Fragen, zwei Sichtweisen.
Welche Beziehung haben Sie persönlich zu Joseph Haydns Musik als Sänger?
Uwe Stickert: Haydn hat mich schon seit Beginn meiner Karriere begleitet — mir liegt besonders, dass Haydn die biblischen Themen ähnlich wie Großmeister Bach auf Deutsch schreibt. Dadurch vermittelt sich das natürlich leichter als lateinische Messen und bringt mehr Möglichkeiten zur sprachlichen und musikalischen Gestaltung.
Fatma Said: Joseph Haydn ist ein großartiger Komponist. Ich habe mich intensiv mit seiner Musik beschäftigt, als ich die wunderbare Chance hatte, im vergangenen Jahr erstmalig bei den Haydn-Festspielen in Eisenstadt teilnehmen zu dürfen. Damals habe ich die Harmoniemesse gesungen.
Gibt es etwas, dass Sie an der Arbeit mit Ádám Fischer besonders schätzen?
Stickert: Er trägt uns Sänger auf Händen und scheint jeden Atem vorher zu ahnen. Gerade bei Haydn, aber auch bei Wagner spürt man seine Inspiration in jeder Note.