Opern-Poker um Verträge und Probensaal

Stadtrat und Gesellschafter entscheiden über die Zukunft des Trios Meyer, Kober, Schläpfer.

Opern-Poker um Verträge und Probensaal
Foto: Arend

Düsseldorf. Seit Beginn des Jahres verhandeln die Städte Düsseldorf und Duisburg mit dem Führungsteam von Oper und Ballett über die Vertragsverlängerung von Generalintendant Christoph Meyer, Generalmusikdirektor Axel Kober und Ballettchef Martin Schläpfer. Da sich alle Seiten sehr interessiert zeigen, auch die nächsten Jahre miteinander zu arbeiten, sollte es eigentlich keine Schwierigkeiten geben. Gibt es aber doch. Und die konnten auch am Freitag in einer Sondersitzung des Aufsichtsrates der Rheinoper nicht endgültig abgeräumt werden.

Zum Hintergrund: Die drei erfolgreichen Direktoren knüpften eine Bedingung an ihre Vertragsverlängerung, deren Ausmaß den Aufsichtsrat frappierte: Ein neues Probenhaus für die Düsseldorfer Symphoniker wünschten sich die Drei unisono. Eine stramme Forderung, deren Realisierung die 30-Millionen-Euro-Marke vermutlich übersteigen dürfte.

„Wünschen kann man sich vielen“, hieß es am Freitag aus dem Aufsichtsrat, „aber für die ganz großen Geschenke ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.“ Als 2012 die Vertragsverlängerung des hochgelobten Ballettchefs Martin Schläpfer anstand, hatte der den Bau eines Ballettprobenhauses an seinen Verbleib in Düsseldorf geknüpft — und bekommen. Eine Wiederholung dieses Ausnahmeprojektes, jetzt für das Orchester, angesichts von Finanzengpässen und Sparkonzepten bei der Stadt Düsseldorf (vom notorisch klammen Duisburg ganz zu schweigen) zu verlangen, kann fast nur einen Grund haben: Man schraubt eine Forderung in eine irreale Höhe und hofft, dass am Ende wenigstens ein kleines Zückerchen herausspringt. Etwa mehr Geld für Sanierungsarbeiten, die an der Oper zweifellos erledigt werden müssen, und welche Generalintendant Meyer aktuell größtenteils aus seinem Etat bestreitet.

Der Aufsichtsrat mit den Oberbürgermeistern aus Düsseldorf und Duisburg sowie Rats- und Personalvertretern, sagte am Freitag nur zu, den Symphoniker-Probensaal zu prüfen. Die Entscheidung fällt nächste Woche im Stadtrat und danach in der Gesellschafterversammlung der Oper. Bis dahin wird verhandelt — über den Probensaal, vor allem aber über die Verträge von Intendant, GMD und Ballettchef.

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