Open Source Festival auf der Rennbahn setzt aufs Spezielle

Der Vorverkauf für das Musikfest am 27. Juni hat begonnen. Tickets gibt es 2015 günstiger.

Metronomy ist eine perfekte Band für das Jubiläum auf der Hauptbühne, finden die Veranstalter.

Metronomy ist eine perfekte Band für das Jubiläum auf der Hauptbühne, finden die Veranstalter.

Düsseldorf. „Wir haben Fehler gemacht“, gibt Philipp Maiburg zu. Mit einem kommerziellen Headliner war in der Vergangenheit der Eintrittspreis hochgegangen. Es hagelte Kritik. Der künstlerische Leiter hat das zehnte Open Source Festival am 27. Juni auf der Galopprennbahn Grafenberg anders ausgerichtet: Im jetzt laufenden Vorverkauf kostet die Karte 36 Euro statt im Vorjahr 43 Euro, als Max Herre zu den auftretenden Künstlern gehörte.

Die Düsseldorfer Band Honig tritt zum zweiten Mal dort auf.

Die Düsseldorfer Band Honig tritt zum zweiten Mal dort auf.

„Vorhersehbare Festivals gibt es genug“, erklärt Maiburg den Kurswechsel. Spezielle Musik kündigt er stattdessen an, eine avantgardistische Schnittstelle für Musik, Design und Kunst wollen die Düsseldorfer sein und sich damit im harten Wettbewerb der Festivals international bewähren. Dass sich das Festival für Elektronik und Indiemusik auch zu seiner Heimatstadt bekennt, zeigt die Liste der Bands auf der Hauptbühne.

Neben Metronomy aus England, Death Cab For Cutie aus den USA, Kakkmaddafakka aus Norwegen und Robbing Millions aus Belgien stehen die beiden Düsseldorfer Bands Honig und Sex in Paris, Texas auf der großen Bühne auf der Galopprennbahn.

Weitere Lokalmatadore sind Toulouse Low Tracks und Harmonious Thelonious. Dass der Ort an diesem Tag, wie Maiburg sagt, zweckentfremdet wird, dafür sorgen nicht nur Musiker. Auch Künstler rund um den Düsseldorfer Mischa Kuball, Professor für Medienkunst, bespielen die Häuschen, in denen man sonst Wettscheine tauscht und Monitore stehen, auf denen die Rennen übertragen werden.

Platz für Nachwuchs bietet ein umgebauter Hochseecontainer. Noch bis 31. März läuft die Bewerbungsfrist für Bands aus NRW, die beim Festival auftreten wollen. Wer ausgewählt wird, darf nicht nur vor Publikum spielen, sondern bekommt auch einen professionell gemachten Videoclip vom Auftritt.

Maiburg erinnert etwa an die Düsseldorfer Formation Antilopengang, die beim Open Source als Anfänger rappte und zurzeit in aller Munde ist. An seinen ersten Auftritt beim Festival 2012 erinnert sich auch Stefan Honig. Damals war seine Band der erste Act des Tages. „Es waren noch nicht viele Leute da, und ich hatte vor allem Schiss und Sorge“, sagt Honig. In den vergangenen zehn Monaten hat Honig 60 Konzerte in ganz Deutschland vor zum Teil ausverkauften Häusern gespielt. Entsprechend entspannt blickt der Musiker auf seinen Auftritt im Juni in Grafenberg. Seinen Hit „Golden Circle“ werden dann wahrscheinlich ziemlich viele mitsingen können.

Mit 110 000 Euro unterstützt die Stadt Düsseldorf das Open Source Festival in diesem Jahr. Ebenfalls ein Bekenntnis. Wegen des Sturms Ela und schlechten Wetters beim Festival waren die Organisatoren 2014 finanziell in die Klemme geraten und die Stadt eingesprungen.

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