Oldtimer-Show: Nur gucken, nicht anfassen

Tausende Auto-Liebhaber schwelgten in motorisierter Nostalgie.

Düsseldorf. Zwei ältere Herren streifen an den polierten Liebhaberstücken vorbei, die am Wochenende in einer Reihe auf dem Hof des Meilenwerks in Wersten geparkt sind. In Höhe eines beigefarbenen Opel Kapitän bleiben sie stehen. "Mensch, weißt du noch, damals die Werbung?"

Seit 2006 werden an der Harffstraße die Rheinischen Oldtimer- Tage veranstaltet. 6000 bis 8000 Menschen werden laut Veranstalter von Chromblenden der Vergangenheit angezogen. Sie fachsimpeln und halten die blechernen Altertümer auf Fotos und Filmen fest. Während Frau sehnsüchtig einen himmelblauen Mercedes SL 250 mustert, kniet Mann vor einem silbernen PS-Traum. Begeistert tastet er die Form des Porsche 1600 mit den Augen ab - und zwar nur mit den Augen, denn der Status der Schätzchen gleicht unter Autofans dem kostbarer Reliquien.

Tillmann Siebott haben es die besonderen Gefährte angetan. Vier PS hat seine schwarz-rote Vespa, als Beiwagen dient ein ausrangiertes Flugzeug, das vorher auf der Kirmes in einem Karussell seine Runden gedreht hat. "Ich muss keinen Golf fahren", sagt er. Das sei zu langweilig. Zu Hause wartet schon das nächste Fahrzeug darauf, zu einem Unikat gemacht zu werden: ein amerikanischer Leichenwagen.

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