Polizei : Objektschutz: Bei jungen Polizisten hat Düsseldorf ein Image-Problem
Düsseldorf Viele junge Beamte sind schon nach kurzer Zeit frustriert. Private Wachdienste könnten Aufgaben übernehmen.
Düsseldorf hat ein Image-Problem. Wer denkt, dass junge Polizeibeamte nach ihrem Studium gern in der Landeshauptstadt ihre berufliche Laufbahn beginnen, der irrt. Denn das erste Jahr Dienst verbringen die Nachwuchskräfte beim Objektschutz. Das heißt: Zwölf Monate bei Wind und Wetter draußen stehen und nichts tun. Nachdem im vergangenen Jahr 20 Stellen bei der Düsseldorfer Polizei nicht besetzt werden konnten, wurde das Problem offensichtlich. Besserung ist nicht in Sicht. „Da kommen junge und hochmotivierte Polizisten und die werden dann als Zielscheiben vor Gebäude gestellt“; beschreibt eine junge Beamtin, warum viele ihrer Kollegen schon nach kurzer Zeit in Düsseldorf frustriert sind.
Zum Hintergrund: Rund 40 Gebäude, vom amerikanischen Generalkonsulat bis zur Jüdischen Synagoge, müssen rund um die Uhr bewacht werden. Früher wurde das abwechselnd von den Polizeiinspektionen im Stadtgebiet übernommen. Bis der Objektschutz 2005 neu organisiert und auf einer Wache konzentriert wurde. Dort verbringen Polizisten nun ihr erstes Dienstjahr nach dem Studium. Das heißt, sie schieben ausschließlich Wachdienst. „Für junge Leute, dich sich auf die Arbeit mit Menschen gefreut haben, sei das absolut demotivierend, so die Polizistin.
Inzwischen konkurrieren die
Behörden um guten Nachwuchs
„Das ist schon seit langem ein großes Problem“, räumt Martin Volkenrath, aktiver Gewerkschafter und Vorsitzender des Polizeibeirates ein. In anderen Städten gibt es nicht so viele Objekte, die geschützt werden müssen. Der Gedanke sei ursprünglich gewesen, dass junge Polizisten ein Jahr Objektschutz machen — und den unangenehmen Tel ihrer Beriufslaufbahn dann hinter sich haben: „Durch die Neuorganisation sollten die anderen Polizeiinspektionen entlastet werden.“