Nur noch neun Monate Urlaub?
Gericht: Im Streit um 718 Überstundentage gab es einen Vorschlag: Der Hiltonmanager van Bebber soll bis Februar freigestellt werden.
Düsseldorf. Udo van Bebber ist seit 27 Jahren Bankettmanager im Hilton. Sein Einsatz galt als vorbildlich: Er organisierte glamouröse Veranstaltungen wie den Ball International oder den Prinzenball. Dabei zeigte der 64-Jährige hohen Einsatz und war beinahe ständig im Dienst. "Bei ihm bin ich auf ein Höchstmaß von Kompetenz, Engagement und Zuverlässigkeit getroffen", schreibt beispielsweise Dieter Alfuß, Vorsitzender des Düsseldorfer Boston Clubs, in einem Brief an die WZ.
In den vergangenen Jahren hat er dabei über 3200 Überstunden angesammelt, genau 718 Tage, das sind 22 Monate. Darüber gibt es nun Streit mit seinem Arbeitgeber. Denn dieser will sein Überstundenkonto "auf null setzen". Ohne Gegenleistung, wie van Bebber betont. Der 64-Jährige zog vor Gericht. Er möchte für die nächsten 22 Monate freigestellt werden, bei voller Gehaltszahlung. Nach einer Fußoperation ist der Bankettmanager derzeit arbeitsunfähig. "Bis ich wieder arbeiten kann, wird es wohl rund sechs Wochen dauern", sagte er gestern vor dem Arbeitsgericht.
Die Fronten zwischen ihm und Hoteldirektorin Sabine Dorn scheinen verhärtet: Angeblich habe er seit Einreichen der Klage sein großes Büro im ersten Stock räumen und in eine winzig kleine fensterlose Abstellkammer neben der Spülküche ziehen müssen, sagte er. "Ich werde isoliert und ins Sterbezimmer abgeschoben."
Sabine Dorn sieht das anders: "Die Funktionalität dieses Zimmers ist viel höher. Außerdem ist er jetzt im Zentrum des Geschehens." Ungeklärt sei auch die Entstehung des Überstundenkontos: "Als Abteilungsleiter kann er gar keine Überstunden aufschreiben."
Udo van Bebber Er ist seit 27 Jahren Bankettmanager im Hilton. Der 64-Jährige organisierte zahlreiche Veranstaltungen wie das "Benefizspiel gegen Armut mit Superstar Ronaldo" 2005. Zum Prinzenball im vergangenen Jahr war der 64-Jährige sogar mit einem Gipsbein erschienen.
