Nur noch 80 Teilnehmer kamen zur Dügida-Demo

Auch bei Gegendemos waren weniger Menschen.

Eine Demonstrantin protestiert gegen eine Kundgebung des Pegida-Ablegers Dügida. "Kommt. wir haben uns alle lieb" heißt es auf ihrem Plakat.

Eine Demonstrantin protestiert gegen eine Kundgebung des Pegida-Ablegers Dügida. "Kommt. wir haben uns alle lieb" heißt es auf ihrem Plakat.

Foto: Marius Becker

Düsseldorf. In der Vorwoche hatte Dügida-Organisatorin Melanie Dittmer die Gegendemonstranten angesichts der geringer gewordenen Teilnahme noch verhöhnt, Dienstag sprach sie das Thema nicht mehr an: Nur noch rund 80 Demonstranten waren dem erneuten Aufruf des Düsseldorfer Pegida-Ablegers gefolgt. Die Gegenseite war mit rund 600 Teilnehmern vertreten. Die Polizei war trotzdem wie in den Vorwochen mit mehr als 1000 Beamten im Einsatz.

Zuvor hatte es wieder Streit um die Route der Dügida-Kundgebung gegeben. Die verlängerte Strecke war nicht Thema, die Polizei hatte aber vorgeschlagen, Start und Ziel wieder auf die Bismarckstraße zu legen. Dittmer zog erneut vor Gericht und setzte die Friedrich-Ebert-Straße durch. Polizeipräsident Norbert Wesseler bedauerte die Belastungen für „Verkehr, die Anwohner, Fahrgäste und Geschäftsleute“ in der Gegend.

Darüber hinaus bot sich gestern das übliche Schauspiel. Für Dügida sprach Baal Müller, Publizist und Verleger, der lange für die rechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“ geschrieben hat. Er wetterte gegen „Lügenpresse“ und beschimpfte die Antifa als gewalttätig. Anschließend inszenierte Dittmer ein fiktives Interview eines „Rotfunk-Journalisten“ mit Mohammed. Dann begann der Marsch zum Graf-Adolf-Platz. Auch die Gegenseite hielt Reden, skandierte „Nazis raus“.

Vorher hatte Melanie Dittmer sich noch beschwert, die Polizei hätte die Demo kurzfristig um eine Stunde nach hinten verlegt und Teilnehmer bewusst in die falsche Richtung geschickt. Ein Polizeisprecher bezeichnete das dagegen als „Unsinn“.

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