No Sugar Land: Ein besonderer Getränkeladen

An der Bilker Allee gibt es nur ungesüßte Produkte. Manche schmecken toll, manche noch nicht.

No Sugar Land: Ein besonderer Getränkeladen
Foto: Sergej Lepke

Gerade in der Weihnachtszeit ist Zucker das allgegenwärtige und legalste Suchtmittel. Man findet den Dickmacher bekanntlich in sämtlichen industriell gefertigten Nahrungsmitteln und besonders reichhaltig in den so genannten Softdrinks: Cola, Fanta, Sprite, Eistees oder Saftschorlen sind wahre Zuckerbomben.

Ein Start-Up-Unternehmer aus Mainz setzt dagegen auf Erfrischungsgetränke ohne unangenehme Nebenwirkungen. Sein Geschäft „No Sugar Land“ betreibt Christoph Landmann seit Mitte September im großen Verkaufsraum der ehemaligen Tümmers-Filiale auf der Bilker Allee. Das komplette Trinkgut ist vegan, frei von (Frucht-) Zucker, Kohlenhydraten und synthetischem Aspartam (der sich einigen Theorien zufolge sogar schädlich auf die Potenz auswirken soll), teils ungesüßt oder mit dem pflanzlichen Stevia versehen.

Das Repertoire richtet sich nicht allein an Adipöse, Diabetiker, Fructoseintolerante, Sportler oder andere Gesundheits- und Figurbewusste. Die neuen Drinks, abgefüllt in schicken Plastik(pfand)flaschen und Tetrapacks, sollen durchaus als neuer Trend wahrgenommen werden. So verfügen die Lifestyle-Limonaden nicht nur über eine coole Optik, sondern auch über originelle Namen.

Die Geschmackspalette ist breitgefächert und orientiert sich an bekannten Marken, lediglich Flügel verleihende Energiedrinks gehören (noch) nicht zum Angebot. Stattdessen gibt es „Wirkungsgetränke“ wie „Captain Pain“, der mit Aminosäuren (unterstützen die Regeneration von strapazierten Muskeln) versetzt ist und mit ein wenig Wasser verdünnt getrunken werden sollte: „Sonst werden einem die Zähne stumpf“, wie sich eine Mittesterin auszudrücken pflegte.

Jede Blindverkostung bestehen würde dagegen die „Fitnessorange“, geschmacklich eine wirkliche 1:1-Alternative für Fanta-Junkies. Eine größere Herausforderung scheint die Reproduktion von Cola oder Almdudler (die es ja auch im Original als Light-Versionen schwer haben) zu sein. So bleiben „Not The Old People“ („die Cola des 21. Jahrhunderts“) und „Jodl Josef“ erstmal gewöhnungsbedürftig. Dringenden Nachbesserungsbedarf verdient aber die Rezeptur vom Eistee „Naturbursche“, der den Gaumen derzeit noch anästhesiert.

Über das Zeug zum neuen Kultdrink verfügt aber jetzt schon die „Fitnesshimbeere“, die sich auch die gehobene Gastronomie schnellstens auf ihre Getränkekarte schreiben sollte.

Online wird alles als Sixpack verkauft, im Laden gibt´s auch einzelne Flaschen, dort darf man auch jede Sorte ausgiebig verkosten.

Bilker Allee 34-36, geöffnet: Do, Fr & Sa, 11-19 Uhr.

nosugarland.de

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