Pop New Fall kommt mit vielen Veränderungen

Düsseldorf · Das Festival findet im Oktober zum neunten Mal statt – diesmal mit zentralem Veranstaltungsort und Talkrunden.

 Das New Fall Festival bringt besondere Pop-Konzerte an besondere Orte, etwa in die ehrwürdige Tonhalle.

Das New Fall Festival bringt besondere Pop-Konzerte an besondere Orte, etwa in die ehrwürdige Tonhalle.

Foto: FotoSchiko

Als Trüffelschweine bezeichnet Hamed Shahi sich und sein Team, die das New Fall Festival in Düsseldorf organisieren, gerne. Immer sei man auf der Suche nach neuen Popkünstlern, nach denen, die heute noch vor einer Handvoll Leuten spielen und morgen dann große Hallen füllen. Und in diesem Jahr, so Shahi, gebe es den Beweis. Denn ein paar der diesjährigen Headliner des Festivals waren auch schon in anderen Jahren dabei. Damals aber noch vor kleinem Publikum.

Das New Fall Festival findet in diesem Jahr von 10. bis 14. Oktober statt. Das Versprechen der Veranstalter war von Anfang an, besondere Bands an besondere Orte zu bringen. In diesem Jahr trifft man an einem neu organisierten Veranstaltungsort auf alte Bekannte und neue Gesichter.

Zum ersten Mal wird es ein Festivalzentrum geben – im Ehrenhof. „Es ist für uns ein großer Gewinn, dass wir diesmal nicht so weit verteilt sind“, sagt Shahi. Von Tonhalle bis Kunstpalast mit dem Robert-Schumann-Saal, dazu das NRW-Forum mit dem Pong und der Rheingold- und der Radschlägersaal in der Rheinterrasse sind alle Spielorte zu Fuß gut zu erreichen. Das ermöglicht den Besuchern, mehrere Konzerte an einem Tag mitzunehmen. Daher gibt es diesmal auch erstmals ein Tagesticket, das alle Veranstaltungen eines Tages beinhaltet.

Als Headliner kehren in diesem Jahr Nils Frahm, Roosevelt, Apparat und Gurr zurück an den Rhein. Nils Frahm etwa hat 2013 noch allein im Hotel Nikko gespielt, vor gerade einmal 70 Zuschauern. Heute zähle er zu den führenden Neoklassikern am Klavier, beim New Fall wird er am Montag das Festival abschließen und die Tonhalle zu seinem Spielort.

Auch Apparat ist wiederholten Festivalbesuchern bereits ein Begriff. 2015 war er mit sphärischer elektronischer Musik mit Stroboskoplichtern und Projektionen aus live produzierten Filmen an Bord, in diesem Jahr ist er am Samstag im Robert-Schumann-Saal am Werk. „Apparat bestand darauf, dieses Jahr wiederzukommen“, sagt Hamed Shahi. Eine Art Ritterschlag für das New Fall – immerhin trete er auch sonst bei Festivals wie dem Montreux Jazz oder dem Primavera Sound in Barcelona auf. Der Singer-Songwriter William Fitzsimmons holt außerdem am Freitag des Festivals seinen Auftritt nach, den er beim Festival 2017 absagen musste. Er bringt facettenreichen Folk mit, wie der Veranstalter ankündigt.

Auch ein paar neue Gesichter sind in diesem Jahr dabei: zum Beispiel die Allah-Las am Freitag im Rheingoldsaal, denen das Festival-Team eine Mischung aus Surfrock, Jangle-Pop, Psychedelic, Garage, Northern Soul und Indie zuschreibt. Der kanadische Singer-Songwriter Sam Vance-Law kommt am Sonntag ins Pong, L.A. Salami ist mit buntem Indie-Folk, der von Bob Dylan, Neil Young und Leonard Cohen beeinflusst ist, am Freitag dort zu sehen.

Auch in diesem Jahr wird es ein Kinderkonzert geben. Die Gruppe D!e Gang kommt mit frechen, lustigen Offbeat-Grooves und Texten über Themen, die auch Kinder bewegen, am Sonntag in den Rheinhold-Saal. „Uns ist es wichtig, dass auch die Jüngeren etwas zu sehen bekommen – und sehen, dass Popmusik auch anspruchsvoll sein kann“, sagt Hamed Shahi. Etwa 70 Prozent des Programms stehen mit diesen Künstlern bereits, ein paar werden noch dazukommen.

Neu ist in diesem Jahr das New Fall Forum, ein Talk-Format, das an jedem Tag am frühen Abend zwischen den Shows stattfinden soll. Die Themen der vier Abende sind Heimat, Werte im Hiphop, was Popmusik auch gesellschaftlich bewegen kann und wie weit Ethno-Comedy gehen darf. Popkultur, so Shahi, sei ein Spiegel gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Im Team habe man lange überlegt, ob so ein Panel das richtige sei. Man habe sich dann entschieden, sich weiterzuentwickeln. „Wir wollten auch Plattform für gesellschaftliche Themen sein“, sagt Shahi. Die Künstler, die zum Festival kommen, seien ohnehin welche, die Haltung zeigten und eine klare Geschichte oder Botschaft dabei hätten.

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