Auf dem Gelände der Heilig-Geist-Gemeinde Zentrum für Senioren eröffnet

Urdenbach. · Auf dem Gelände der Heilig-Geist-Gemeinde wird 2021 gebaut. Bis dahin bietet die Diakonie ein Projekt für ältere Urdenbacher an.

 Ein Schild weist auf das neue Seniorenzentrum hin.

Ein Schild weist auf das neue Seniorenzentrum hin.

Foto: RP/Dominik Schneider

Einige Urdenbacher dürften noch der alten Heilig-Geist-Kirche an der Südallee hinterher trauern. Das Gemeindezentrum wurde inzwischen in einem Gottesdienst entwidmet, die Räume stehen leer. Bagger sollen voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2021 anrücken und die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft DWG errichtet ein Wohnquartier. Doch auch bis dahin soll das Areal genutzt werden – es entsteht das neue Zentrum „Mittendrin“ der Düsseldorfer Diakonie, ein Begegnungszentrum für Senioren.

Für ältere Erwachsene gibt es in Düsseldorf das Netzwerk der Zentren plus, das von Trägern wie Diakonie, Caritas und ASB betrieben wird. Zuständig für Urdenbach ist das Zentrum plus an der Calvinstraße in Benrath – relativ weit entfernt. Abgesehen davon gibt es wenig spezialisierte Angebote für Senioren im Dorf, wie Anna Waldhausen, Bereichsleiterin „Wohnen im Alter zu Hause“ der Düsseldorfer Diakonie, sagt. Dabei ist nach Waldhausen Urdenbach ein Ort mit „geballter Lebenserfahrung“: Der Altenquotient, der das Verhältnis zwischen Senioren und erwerbstätigen Menschen beschreibt, liegt bei beinahe 49 Prozent, deutlich über dem Stadtdurchschnitt. „Ältere Menschen fokussieren sich immer mehr auf ihre unmittelbare Umgebung. Das heißt, für Urdenbacher Senioren ist Benrath schon weit weg“, weiß Waldhausen. Da die Zentren plus in sogenannter „Komm-Struktur“ arbeiten, also mit ihren Angeboten nicht zu den Menschen gehen, bezeichnet die Diakonie-Mitarbeiterin Urdenbach im Bezug auf die Versorgung von Senioren als „weißen Fleck“.

Wie genau das Angebot von Mittendrin aussehen soll, steht noch nicht fest. Der Prozess ist bewusst offen gestaltet und soll von den Menschen im Viertel mitgetragen werden. „Uns ist wichtig, dass ein reibungsloser Übergang stattfindet zwischen der kirchlichen Nutzung, dem Zentrum Mittendrin und dem späteren Wohnquartier, in dem uns auch ein Gemeinderaum für Veranstaltungen und Gottesdienste zur Verfügung stehen sooll“, sagt Urdenbachs protestantischer Pfarrer Matthias Köhler. Für den Geistlichen sind Genossenschaften und Gemeinden natürliche Partner, und er geht davon aus, dass auch nach dem Neubau – der übrigens barrierefreie Wohnungen enthalten wird – im neuen Quartier das Gemeindeleben fortgesetzt werden kann.

Das Zentrum Mittendrin arbeitet, anders als die Zentren plus, in einer „Hands-on-Struktur“. Die Mitarbeiter der Diakonie werden dort sein, wo auch Senioren sind. „Ein wichtiger Fokus liegt dabei gerade in Zeiten der Pandemie auch auf digitalen Angeboten“, betont Anna Waldhausen.

Dieser Faktor ist auch wichtig für Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke. Die SPD-Politikerin war bei der Eröffnung des Mitendrin anwesend, gemeinsam mit FDP-Ratsmitglied Christine Rachner, die beiden Frauen hatten sich in der Stadtpolitik für das Konzept stark gemacht. „Gerade im so wichtigen Umgang mit digitaler Technik dürfen ältere Menschen nicht abgehängt werden“, sagt Zepuntke. Das Zentrum Mittendrin sei eine gute Möglichkeit, solche Kenntnisse zu vermitteln – und könne in seiner Struktur aktiv auf die Senioren zugehen, anders als die Zentren plus. Für Zepuntke ist es allerdings wichtig zu betonen, dass die beiden Konzepte nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern sich sowohl räumlich als auch inhaltlich ergänzen sollen.

Das sieht auch Petra Buchta-Meuser so. Unterstützt von Heinz Frantzmann, früher zuständig für die Kommunikation zwischen Diakonie und Kirchengemeinden, wird sie das Zentrum Mittendrin leiten. „Beginnen wird alles mit Qurtierswerkstätten“, sagt Buchta-Meuser, „Wir wollen die Menschen zu uns einladen und herausfinden, was sie sich von einem Projekt wie diesem
erhoffen.“

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