Stadtrat Düsseldorf Stadt Düsseldorf baut das neue Technische Rathaus an der Moskauer Straße

Düsseldorf · Stadtrat gibt grünes Licht für 260-Millionen-Projekt. 200 Mitarbeiter vom Bau- bis zum Wahlamt bekommen moderne Büros. Weiteres Thema im Rat: Laut OB Geisel bekommen Karnevalsvereine nächste Session Rabatt von Stockheim.

 So könnte das neue Hochhaus für das Technische Rathaus an der Moskauer Straße aussehen.

So könnte das neue Hochhaus für das Technische Rathaus an der Moskauer Straße aussehen.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/caspar

Die auch finanziell größte Entscheidung des Stadtrates beendete am Donnerstag eine längere Hängepartie: den Bau eines neuen Technischen Rathaus. Das soll nun endgültig an der Moskauer Straße errichtet werden. Für diesen Bedarfsbeschluss mit grob geschätzten Kosten von 260 Millionen Euro stimmte eine knappe Mehrheit von 37 Stimmen aus SPD, Linken, einem Teil der CDU und Freien Wählern; 35 Ratsmitglieder von CDU, Grünen und FDP hatten dagegen beantragt, den Neubau am Tetelberg in Bilk in der Nähe des Südfriedhofes vorzunehmen.  Zugleich wurde die Verwaltung beauftragt, einen Architekten- und Ingenieurwettbewerb vorzubereiten und die weitere Planung dem städtischen Tochterunternehmen IPM zu übertragen. Mindestens acht Jahre wird es jedoch dauern, bis das neue Verwaltungsgebäude bezugsfertig sein soll.

Politisch von Anfang an unstrittig war, dass der Neubau den höchsten ökologischen, aber auch arbeitstechnischen Standards entsprechen soll, als Maßstab dienen Vorzeigebauten in Utrecht und Venlo.  Das derzeitige, stark in die Jahre gekommene Technische Rathaus (u.a. Bauamt, Verkehrsamt, Wahlamt)  Auf‘m Hennekamp/ Ecke Brinckmannstraße bietet keine guten Arbeitsbedingungen mehr für rund 2000 städtische Bedienstete.

Befürworter des Standortes Moskauer Straße hoben wie SPD-Fraktionschef Markus Raub vor allem die deutlich bessere ÖPNV-Anbindung des Areals hinter dem Hauptbahnhof hervor. Außerdem könne hier der Neubau deutlich schneller realisiert werden, weil die Stadt für die zum Teil privaten Flächen am Tetelberg noch kein Baurecht besitze. Die Anhänger des Tetelbergs  verwiesen darauf, dass dort viel mehr Raum zur Verfügung stehe. Deshalb müsse man auch nicht wie in Oberbilk so stark in die Höhe bauen. Eine bessere Verkehrserschließung sei am Südring ohnehin dringend erforderlich, weil an der Völklinger Straße das neue Luisen-Gymnasium sowie hunderte Wohnungen gebaut werden. Norbert Czerwnski (Grüne) sprach von einer neuen Straßenbahn-Anbindung und einem Stadtbahn-Abzweig der U72 von der Aachener Straße kommend und forderte mehr Mut und Aufbruchstimmung. Die neuen Bahnlinien hätten viel Zeit und Geld gekostet.


Brauchtum
: OB Thomas Geisel verkündete, die Stadt habe sich mit Stockheim auf neue Konditionen für Miete und Pacht der Rheinterrasse verständigt. Ab dem nächsten Jahr gewähre Stockheim allen Karnevalsvereinen, die über die hohen Saalmieten geklagt hatten, einen Rabatt von 50 Prozent. Dafür komme die Stadt dem Pächter bei Investitionen in die Sanierung des Gebäudes entgegen. Geisel: „Damit haben wir geliefert, das Carnevals Comitee hat sich hocherfreut gezeigt“. Die CDU zog daraufhin zwar ihren Antrag, das Brauchtum mit 50 000 Euro zusätzlich zu fördern, zurück. Fraktionschef Rüdiger Gutt rief Geisel aber zu: „Sie haben keinen Grund zur Selbstzufriedenheit, denn die Vereine haben schon Ende Oktober ihren Hilferuf abgegeben, doch erst jetzt, Monate später,  haben Sie etwas erreicht, was erst ab der nächsten Session gilt.“


Stadtstrand: „Wann verschwindet der Stadtstrand am KIT?“ fragte Manfred Neuenhaus (FDP). So schnell nicht, antwortete Baudezernent Cornelia Zuschke, dafür müsse schon ein neuer Ratsbeschluss her, der Stadtstrandbetrieber habe gültige Verträge. Zuschke betonte aber auch, dass die Stadt keine zusätzlichen Container am Rheinufer genehmigen werde und dass es nicht zu einer Verlagerung des Toilettencontainers neben das Museum KIT auf der Rheinuferpromenade – wie von der FDP befürchtet – kommen werde. Der WC-Container bleibe am alten Standort, werde aber womöglich in der komemnden Outdoor-Saison um eine weiteren ergänzt, obwohl die bestehenden Kapazitäten für rund 2000 Nutzer am Tag eigentlich ausreichten.

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