Düsseldorf : Neues OP-Zentrum in Düsseldorf: Prozesse um 63 Millionen Euro
Jahrelang konnte das bereits voll ausgestattete neue OP-Zentrum der Düsseldorfer Uniklinik nicht in Betrieb gehen. Vor Gericht streiten sich nun Baufirmen und Auftraggeber um 63 Millionen Euro.
Düsseldorf (dpa). Nach dem Debakel um das lange Zeit leerstehende 180 Millionen Euro teure neue Operationszentrum der Uniklinik Düsseldorf droht ein jahrelanger Prozessreigen. Das Verfahren habe einen erheblichen Umfang und lasse sich kaum stemmen, sagte der Vorsitzende Richter Joachim Matz am Dienstag und riet den Streitparteien zu einer Mediation oder einem gerichtlichen Vergleich. Allein die Anlagen zur Schlussrechnung für einige Arbeiten am Neubau füllen nach Angaben des Gerichts 42 Aktenordner.
Der Richter wies auf die Schadenersatzprozesse nach dem Düsseldorfer Flughafenbrand hin, die das Gericht zehn Jahre lang beschäftigt hätten. Die Anwälte der Uniklinik kritisierten am Mittwoch, in der Schlussrechnung des Unternehmens seien 2,3 Millionen Euro keiner Leistung zuzuordnen. „Wir haben die Schlussrechnung nicht verstanden“, bekannte ein Anwalt.
Am Landgericht waren am Dienstag wegen des Bauprojekts drei Prozesse mit einem Streitvolumen von 63 Millionen Euro angesetzt. Der inzwischen insolvente Gebäudeausrüster Imtech verlangt von der Uniklinik fast zehn Millionen Euro für Arbeiten an dem Neubau. Die Uniklinik macht ihrerseits Schadenersatz in Höhe von 27 Millionen Euro gegen Imtech geltend.