Neues Gymnasium am Südring ist mehr als ein Planspiel

Stadt denkt konkret über Schul-Neubau am Südring nach. Studenten entwickelten gute Modelle.

Neues Gymnasium am Südring ist mehr als ein Planspiel
Foto: Stadt/Ingo Lammert

Düsseldorf. Wie können die städtischen Flächen im Bereich Völklinger Straße und Südring künftig für schulische Zwecke genutzt werden? Mittwochabend ging es im Rathaus „nur“ um die Siegerehrung des Wettbewerbs von Stadt und der Uni Wuppertal im Rahmen des Masterstudienganges Architektur. Doch die gelungenen Planspiele von Josef Elazzabi und Sabrina Deling dürften schon bald einen realen Hintergrund bekommen, auch wenn die Stadt vorsorglich nur von „denkbaren Szenarien“ spricht. Tatsächlich denkt man im Rathaus bereits über einen Neubau nach. „Für ganz konkrete Aussagen ist es noch zu früh, aber es spricht einiges für den Bau eines neuen Gymnasiums dort“, sagt Schuldezernent Burkhard Hintzsche im Gespräch mit der WZ.

Auch OB Thomas Geisel hob die praktische Bedeutung der Siegerentwürfe angesichts des absehbaren Platzmangels im Gymnasialbereich hervor. „Vor dem Hintergrund der stark steigenden Schülerzahlen ist es für Düsseldorf wichtig, innovative Lösungen für Schulneubauten zu finden.“

Praktisch alle bestehenden Gymnasien im innerstädtischen Bereich (Luisen-, Görres-, Leibniz-, Lessing-, oder Humboldt-Gymnasium) benötigen auf Sicht mehr Raum, können ihn aber kaum schaffen. Nicht anders sieht es in Gerresheim oder Benrath aus. Fast überall hat die Stadt die Zahl der Klassen längst erhöht, das Ende der Fahnenstange ist mit fünf Zügen erreicht. Zudem geben die Schulbauexperten zu bedenken, dass Erweiterungen (etwa der Einbau einer Mensa) baulich in den alten „Kästen“ oft sehr kompliziert ist. Während man im Neubau alle Wünsche auf dem aktuellen Standard realisieren kann.

Zum abgelaufenen Schuljahr hatte die Stadt bereits das „Georg-Büchner“ zum regulären Gymnasium ab Klasse 5 umgeformt, zudem ging das (jüdische) Albert-Einstein-Gymnasium in Rath an den Start; zum kommenden Schuljahr 2017/18 ab Ende August legt das neue Gymnasium Schmiedestraße mit vier 5. Klassen los. Doch das dürfte nicht ausreichen. Und falls die neue CDU-FDP-Landesregierung ihre Ankündigung wahr macht, in NRW ab 2018/19 oder 19/20 zum Abitur nach neun Jahren (G 9) zurückzukehren, wächst der Raumbedarf weiter.

Auf Anfrage der SPD wurde Stadtdirektor Hintzsche jetzt im Stadtrat konkret: „Wenn alle Gymnasien zu G9 zurückkehren wollen und die Schülerzahlen ansonsten nicht steigen, benötigen wir spätestens zum Schuljahr 2027/28 zusätzliche 85 Klassenräume.“ Die räumliche Erweiterung betreffe dann auch Fach- und Sporträume, kann sie an bestehenden Standorten nicht umgesetzt werden, so Hintzsche, „müssten zur Kompensation zusätzliche Gymnasien errichtet werden“.

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