Coronavirus Zehn Patienten am ersten Tag im neuen Corona-Diagnosezentrum Düsseldorf

Düsseldorf · Das Testzentrum wird von Hausärzten und Stadt betrieben – kommen kann man nur nach Anmeldung über eine Hotline. OB Geisel sieht noch keine Veranlassung „das Leben in der Stadt lahm zu legen“.

 Im Diagnostikzentrum in Bilk wird bei einem Patienten ein Abstrich genommen.

Im Diagnostikzentrum in Bilk wird bei einem Patienten ein Abstrich genommen.

Foto: Stadt Düsseldorf / Uwe Schaffmeister

Die ersten zehn Personen sind gestern in das neue Corona-diagnostikzentrum der Stadt in Bilk gekommen, um sich testen zu lassen. Sie alle hatten sich über die Info-Hotline des Gesundheitsamtes (899 6090) einen Termin geben lassen. In dem ohne Termin nicht zugänglichen Räumen liegen Atemschutzmasken aus, zudem gibt es mehrere Spender mit Hände-Desinfektionsmitteln. Die Gefahr, dass sich Menschen hier in dem Zentrum gegenseitig anstecken, ist äußerst gering“, sagte Gesundheitsamtsleiter Klaus Göbels am Mittwochmorgen bei der Vorstellung des Diagnostikzentrums. Montag und Dienstag war es zunächst provisorisch in Räumen des Gesundheitsamtes eingerichtet.

Es wird gemeinsam betrieben von den niedergelassenen Hausärzten und der Stadt. In der Regel sind nicht mehr als vier Mitarbeiter anwesend, darunter ein Arzt,  es sei denn der Andrang steigt plötzlich sprunghaft an. Vorgenommen werden die üblichen Nasen-Rachen-Abstriche, die dann von Virologen in den Labors der nahen Uni-Klinik untersucht werden. Positive Befunde liegen binnen vier Stunden vor, sagte Göbels. Sollte bald flächendeckend der Schnelltest eines Hildener Unternehmens verfügbar sein, prüfe man dessen Einführung sofort.

Der Gesundheitsamtsleiter und Dr. André Schumacher, der für die Praxis seitens der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein verantwortlich ist, erklären noch einmal das Prozedere. Nur Patienten, die für sich ein klares Risiko sehen, mit dem Coronavirus infiziert zu sein (etwa weil sie in China, Nord-Italien oder auch im Kreis Heinsberg waren und dort Kontakte hatten), melden sich bei der Hotline. Und bekommt dort gegebenenfalls einen Termin im Zentrum. „Es gibt hier keine Laufkundschaft“, stellt Göbels noch einmal klar. 

Wer ansonsten mutmaßlich unter den saisonüblichen Atemwegserkrankungen leidet, kontaktiert wie immer telefonisch zunächst seinen Hausarzt. Patienten, die fürchten, den Coronavirus in sich zu tragen und sich schon sehr krank und schlapp fühlen, können via Hotline auch einen mobilen Abstrich- und Behandlungsdienst in Anspruch nehmen. Der Arzt kommt dann im Feuerwehrwagen, weil er sich darin besser die Schutzkleidung überziehen kann. 

Die Hausärzte sind der Stadt sehr dankbar für die Angebote, denn sie entlasten die Praxen, aber auch Krankenhaus-Ambulanzen, die sich schließlich allen anderen Erkrankten unvermindert widmen müssten, so Schumacher.

OB Thomas Geisel betonte erneut, dass dieses Angebot für Düsseldorfer Bürger gedacht ist. Tatsächlich kam aber zunächst etwa die Hälfte aller Anrufe von außerhalb. Geisel: „Ich appelliere deshalb an andere Kommunen, selbst diese Angebote zu schaffen, wir beanspruchen darauf kein Copyright.“  Im übrigen gilt hier im Zweifelsfalle stets die bundesweite Telefonnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes: 116 117.

Geisel sagte weiter, dass die momentane Lage bei „Corona“ noch nicht nicht dazu angetan sei, „das öffentliche Leben lahmzulegen.“ Die Stadt gibt eine Handreichung heraus, wie mit Veranstaltungen verfahren werden kann. Zwingend abgesagt werden muss gar nichts, zu erwägen sind Absagen aber von internationalen Veranstaltungen, „wenn man nicht genau weiß, wo die Besucher herkommen“, so Geisel.

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