Gescheiterte Baupläne : Neue Wende im "Möbel-Krieg" in Düsseldorf?
Düsseldorf Nach jahrelanger Hängepartie zog Krieger seine Baupläne für das Möbelhaus Höffner in Düsseldorf-Rath zurück. Kommt jetzt Schaffrath zum Zuge?
Nein, dass dies nun das letzte Kapitel in der zum „Möbel-Krieg“ aufgepumpten Posse in Rath ist, darauf sollte man nicht wetten. Und das tut im Rathaus auch niemand mehr. Ziemlich zerknirscht kommentierten am Freitagmittag OB Thomas Geisel und Planungsdezernentin Cornelia Zuschke den plötzlichen Rückzug von Kurt Krieger alias Möbel Höffner: „Hier wurde nicht Wort gehalten und Vertrauen verletzt“, sagte Geisel, und: „Ich erwarte, dass Herr Krieger jetzt nicht weiter Monopoly mit seinem Grundstück spielt.“
Noch vor 14 Tagen habe er persönlich mit Krieger gesprochen und dabei quasi ein Ehrenwort bekommen, dass Höffner nun endlich das baut, was baurechtlich vereinbart worden ist. Doch wie berichtet, machte Höffner am Donnerstag den großen Rückzieher: Weil man gerade eine Möbelhandelsfirma übernommen habe und dies die ganze Aufmerksamkeit des Unternehmens erfordere, stelle man die geplante Investition in Rath zurück, hieß es in einer dürren Pressemitteilung.
Und nun? Appelliert die Stadt an Krieger/Höffner, die so wichtige städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung an der Theodorstraße nicht weiter zu blockieren. Sprich das 2012 erworbene 13-Hektar-Grundstück zurückzuverkaufen oder freizugeben. Außerdem soll nun ein Möbelhaus auf dem Grundstück erlaubt werden, dass Konkurrent Schaffrath direkt neben dem Dome erworben hatte. Noch vor drei Monaten hatte der Planungsausschuss die Veränderungssperre für das Gebiet bestätigt, die es Schaffrath ausdrücklich verbietetet, ein Möbelhaus zu bauen. „Die werde man sofort aufheben, versprach Zuschke.
Ob und wie schnell jetzt Schaffrath ein Möbel- und/oder Küchenzentrum an der Theodorstraße plant und realisiert, bleibt abzuwarten. Bis zum frühen Freitagnachmittag war das Unternehmen für eine Aussage darüber nicht zu erreichen.
Forderung: „Bebauungsplanverfahren sofort stoppen“
Politisch wetterten mit den Grünen und der FDP die beiden Parteien über den Höffner-Abgang, die Krieger stets misstrauisch beäugten und von Anfang an lieber Schaffrath hätten zum Zuge kommen lassen: „Es reicht, die Stadt muss sofort das Bebauungsplanverfahren für Höffner an der Theodorstraße stoppen und aufheben“, fordert Norbert Czerwinski (Grüne). Zum Glück habe Höffner dort noch kein fertiges Baurecht. Die Grünen wollen dort den „dringend benötigten Betriebshof für die Rheinbahn schaffen“.