Neue Strategie gegen die vielen Fußgänger-Unfälle

Schnelle Hilfe: Polizei, Stadt, Rheinbahn und Verkehrswacht begutachten riskante Stellen und entschärfen sie.

Düsseldorf. Ortstermin an der Cecilienallee am Freitagvormittag: Symbolisch kleistert Verkehrsdezernent Werner Leonhardt auf eine Stellwand eines von 80 Plakaten, die Autofahrer in der dunklen Jahreszeit ermahnen sollen, auf Fußgänger acht zu geben.

"Die Unfälle mit Fußgängern steigen im Herbst und Winter im Vergleich zum Rest des Jahres um 20 Prozent an", erklärt Leonhardt. Stadt, Polizei, Rheinbahn und Verkehrswacht wollen diesen Trend brechen. Und haben schon einiges geleistet.

Wie die WZ am Dienstag berichtete, ist die Gefahr, in Düsseldorf als Fußgänger zu verunglücken, proportional zur Einwohnerzahl größer als überall sonst in NRW. 2007 gab es 480 Unfälle, an denen Fußgänger beteiligt waren. Im vergangenen Jahr waren es sogar 544. Deshalb startete im April 2009 die Aktion "Achtung Fußgänger!", welche die Unfallzahlen über vier Jahre drücken soll.

Ein Ziel: Unfallschwerpunkte erst gar nicht entstehen lassen. Deshalb beschränken sich die Sicherheitspartner nicht nur auf Plakate und Tempokontrollen. Alle drei Monate unternehmen Vertreter der vier Institutionen eine gemeinsame Rundfahrt zu Orten, wo sich Fußgänger unsicher fühlen, kleinere Unfälle passiert sind oder Autofahrer sich häufig rücksichtslos verhalten.

Mitte August gab es eine erste Rundfahrt. Und die hat bereits an zahlreichen der 30 besichtigten Stellen zu konkreten Maßnahmen geführt. So wurde an der Ellerstraße eine Bushaltebucht mit Zick-Zack-Muster markiert. An der schwer einsehbaren Kreuzung Rethel-/Weseler Straße wurden Schräg- in Längsparkbuchten umgewandelt.

Eine Grundschule an der Florensstraße war regelmäßig zugeparkt, Schüler liefen Slalom um die Autos - jetzt gibt es ein absolutes Halteverbot und Poller. An der Kölner Straße wurden Querungshilfen mit großen Warnhinweisen auf der Fahrbahn versehen. "Da huschen die Autofahrer hektisch vorbei, obwohl Fußgänger über die Straße wollen", erklärt Andrea Demme vom Amt für Verkehrsmanagement.

"Die Umsetzung ging sehr zügig", sagt Demme. Vor allem, weil direkt alle beteiligten Akteure bei der Rundfahrt vor Ort seien. Diese wollen sich jetzt alle drei Monate rund 30 neue Gefahrenstellen vornehmen. Und sie flott beseitigen.

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