Stadtplanung Bepflanzung und Wege: Neue Pläne für den Hofgarten

Düsseldorf · Die „Arbeitsgemeinschaft Hofgarten“ liefert Vorschläge zur Erneuerung der historischen Grünanlage.

Die „AG Hofgarten“ plant vor dem Kö-Bogen eine Baumreihe.  Fotos: Hagen Fischer

Die „AG Hofgarten“ plant vor dem Kö-Bogen eine Baumreihe. Fotos: Hagen Fischer

Foto: Hagen Fischer

Die „Arbeitsgemeinschaft Hofgarten“ (AG Hofgarten) des Fachforums „Lebensraum Stadt“ der Lokalen Agenda 21 hat ein Papier mit Vorschlägen zur Erneuerung des Hofgartens vorgestellt. Die AG, die aus Denkmalpflegern, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern besteht, verfolgt das Ziel, vier Funktionen des Hofgartens für die Stadt zu erhalten: als Gartenkunstwerk, als Grünanlage zur Erholung, als Touristenattraktion sowie in seiner ökologischen und klimatischen Bedeutung. Die Anregungen seien aber auch wichtig für eine vernünftige Konzeption des „Blaugrünen Rings“, dem zentralen stadtplanerischen Vorhaben der kommenden Jahre. Sie beziehen sich auf vier Themen.

Als erstes soll das Verkehrswegenetzes im Hofgarten verbesser werden. Da der Hofgarten als Scharnier zwischen Stadtteilen mit hoher Bevölkerungszahl liege, werden dessen Wege überdurchschnittlich stark von Fußgängern und Radfahrern genutzt. Nachdem das Wegenetz durch die Aufräumarbeiten nach Sturm Ela stark beschädigt worden sei, brauche es nun neue Durchgangsrouten, erklärt Stadtplaner Hagen Fischer. So solle etwa die Nord-Süd-Hauptroute zum Kö-Bogen parallel zur Kaiserstraße und zum Ratinger Tor geführt werden, anstatt über die Reitallee zur Freiligrathstraße. Die Durchgangsrouten sollen asphaltiert, erleuchtet und breit angelegt werden, um ein „konfliktarmes Miteinander von Fußgängern und Radfahrern“ zu ermöglichen, so Fischer.

Am Libeskind-Bau soll eine Baumreihe gepflanzt werden

Als zweites müsse die Gestaltung des Hofgartens verbessert werden. Besonders an der Landskrone habe der Libeskind-Bau den Hofgarten in seiner ursprünglichen Gestalt beeinträchtigt, so Claus Lange von der Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur. So hatte der Gestalter des Hofgartens, Maximilian Weyhe, entlang der Wasserflächen immer Baumreihen gepflanzt. Dadurch sollte der Park sich von der Bebauung abgrenzen und zugleich zu ihr hin öffnen. Die AG Hofgarten fordert, dass vor den Libeskind-Bau wieder eine Baumreihe gepflanzt wird.

Zwei weitere Probleme: die beiden Tunnelrampen am Hofgärtnerhaus sowie die Straßenbahntrasse. Sie würden den Hofgarten zerschneiden, wodurch er als „grüne Lunge“ entwertet werde. Alternativen bestünden darin, den Tunnel bis zur Kreuzung Jägerhofstraße, Maximilian-Weyhe-Allee, Kaiserstraße auszuweiten und die Straßenbahntrasse zu entfernen.

Das dritte Thema betrifft die Pflege des Parks. „Die gesamte Pflanzung des Hofgartens ist überaltert und müsste ausgetauscht werden“, sagt Gartenarchitekt Werner Schumann. Außerdem sei es wichtig, im Haushaltsplan der Stadt ausreichende Mittel für mehr Fachpersonal bereitzustellen, heißt: für Landschaftsgärtner. Momentan werde der Hofgarten nicht fachgerecht gepflegt, so Schumann. Zudem solle die Nutzung des Hofgartens reguliert werden, damit sich Grünflächen nach größeren Besuchen von Veranstaltungen besser regenerieren könnten.

Als letztes sollen die Informationsmöglichkeiten im Hofgarten optimiert werden. So seien Hinweistafeln zur Geschichte des historischen Parks oder zu Denkmälern veraltet oder gar nicht vorhanden. Die AG Hofgarten schlägt deshalb vor, Skulpturen oder Bäume mit dezenten Hinweistafeln oder QR-Codes zu versehen, die per Handy gescannt werden können und Informationen liefern. Der Planungen für den „Blaugrünen Ring“ beginnen am Freitag. Die AG Hofgarten hofft, ihre Vorschläge dort einbringen zu können.

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