Düsseldorf Neue Klinik für ambulante OPs

Die Uniklinik hat ein Zentrum für ambulante Operationen mit modernster Technik eröffnet. 3000 Eingriffe im Jahr sind geplant.

Düsseldorf: Neue Klinik für ambulante OPs
Foto: Melanie Zanin

3000 Operationen sind für dieses Jahr im neuen Ambulanten Operativen Zentrum (AOZ) der Uniklinik geplant: Mit mehr Service sowie kürzeren Operations- und Wartezeiten will die OP-Ambulanz punkten und Patienten gewinnen.

In den drei OP-Sälen werden bereits seit Wochen ambulante Eingriffe aus den Fachbereichen Hals-, Nasen-, Ohrenkunde, Unfall- und Handchirurgie und Gynäkologie durchgeführt. Am Dienstag wurde das Gebäude nun offiziell vorgestellt.

2,4 Millionen Euro hat das Klinikum aus Eigenmitteln in den Bau investiert, wo zuvor Intensivstation und OP der Neurochirurgie untergebracht waren. Für 750 000 Euro wurde einer der drei OP-Säle vollständig digital eingerichtet. Zur Ausstattung gehören ein hochmodernes Sicherheitssystem für den Operateur mit vier großen Monitoren, High-Tech-Kameras und ein Navigationssystem, mit dessen Hilfe die Umsetzung operativer Standards garantiert werden soll. „Durch die Entwicklung neuer und schonender Operations- und Narkoseverfahren hat sich das Spektrum für ambulante Eingriffe erweitert“, berichtet der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des Klinikums, Klaus Höffken.

30 Mitarbeiter, zwei Drittel davon Pflegekräfte, und Ärzte aus sieben Fachbereichen arbeiten im neuen OP-Zentrum, sie wurden intensiv geschult für die Einsätze und Abläufe an ihrem neuen Arbeitsplatz.

Ambulante Operationen sind gefragt: „Patienten wollen mittlerweile immer zuerst wissen, ob ein Eingriff auch ambulant möglich sei, weil sie stets so schnell wie möglich in ihre häusliche Umgebung zurück wollen“, sagt Pflegedirektor Torsten Rantzsch.

Die neue ambulante Klinik biete nicht nur Hochleistungsmedizin, sondern durch den Anschluss an ein Großklinikum auch einen hohen Sicherheitsgrad für die Patienten. Der innovative Gerätepark mit medizinischen Visualisierungsinstrumenten und OP-Computer machen das AOZ zu einem der modernsten ambulanten Kliniken in Deutschland, konstatiert Höffken.

Die Sicherheitssysteme gleichen denen in der Luft oder auf der Straße, betont der Direktor der HNO-Klinik, Jörg Schipper. Computer- und bildunterstützte Assistenzsysteme navigieren den Arzt bei anatomisch schwierigen Sichtbedingungen. „Dadurch werden Risiken in sensiblen Bereichen in Nähe von Augen, Nase, Gehirn oder Gesichtsnerv vermindert“, weiß Schipper.

Die OP-Computer funktionieren wie ein Kollisionswarnsystem auf der Straße, Entfernungen erscheinen millimetergenau in dreidimensionaler Ansicht auf den Hauptdisplays der Ärzte, fügt er hinzu. „Die hochauflösenden Kameras machen sogar Blutgefäße unter der Schleimhaut sichtbar“, erklärt Schipper. Ziel der standardisierten Prozessabläufe sollen schnellere, schonendere und präzisere Eingriffe mit kürzerer Narkose sein.

Bis Sommer werden auch die Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und Orthopädie schrittweise ins neue AOZ einziehen.

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