Airport Düsseldorf in Not : Neue Beraterfirma soll den Flughafen wieder auf Kurs bringen
Düsseldorf. Die Lage am Airport Düsseldorf ist düster. Nun hat der Flughafen die Beraterfirma KPMG angeheuert, sie soll helfen, mehr Geld einzusparen. Gleichzeitig wird ein Abfindungsprogramm zum Jobabbau vorbereitet.
Mitten in seiner bisher schwersten Krise hat der Flughafen Düsseldorf die Beraterfirma gewechselt, um eine Sanierungsstrategie zu entwerfen. Das Unternehmen KPMG soll nun bis Ende November ein sogenanntes „Feinkonzept“ erarbeiten, damit der Airport trotz des starken Rückgangs der Passagierzahlen in den Jahren 2022/2023 wieder ausreichend hohe Erträge erwirtschaftet.
Das erste Konzept hatte die Beraterfirma Porsche Consulting für den Flughafen entworfen, doch bei einer europaweiten Ausschreibung hatte KPMG ein besseres Angebot gemacht. Das Unternehmen bestätigt die Vergabe an KPMG.
KPMG soll einerseits Vorschläge machen, wie die Struktur- und Personalkosten gesenkt und zugleich neue Erlösquellen erschlossen werden können. Dabei sollen die Beraterteams eng mit den Managern des Flughafens zusammenarbeiten. Im Raum steht die Erwartung, dass 600 der 2400 Mitarbeiter des Airports gehen müssen. Doch die Arbeitnehmervertreter wehren sich dagegen. Im Aufsichtsrat ist ein erstes Sanierungskonzept abgelehnt worden. Vertreter der Stadt Düsseldorf, darunter der scheidende Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), aber auch ein CDU-Vertreter hatten sich mit den Arbeitnehmern verbündet.
„Freiwilligenprogramm“ mit Abfindungen und Verrentung
Als Sofortmaßnahme hat Flughafenchef Thomas Schnalke ein „Freiwilligenprogramm“ angekündigt, bei dem Mitarbeiter gegen Abfindungen gehen können. Auch an Früh-Verrentungen ist gedacht. Die Details des „Freiwilligenprogramms“ erwarten Unternehmensinsider Mitte Oktober.
Mitte September hatte Flughafenchef Thomas Schnalke in einer internen Videobotschaft berichtet, wie ernst die Lage ist. Er sagte, es habe wegen der vielen Reisewarnungen der Bundesregierung und anderer Staaten einen neuen Buchungseinbruch für den Herbst gegeben. Die Passagierzahlen lägen 80 Prozent unter dem Vorjahr. Auch während der Schulferien sei die Passagierzahl „nie über 30 Prozent des sonst üblichen Volumens“ hinausgegangen.