Düsseldorf Namenszusatz: Johannes-Rau-Flughafen ist umstritten

Der Vorstoß von Kraft und Geisel stößt bei CDU und FDP auf Kritik. Airport will seine Logos behalten.

Düsseldorf: Namenszusatz: Johannes-Rau-Flughafen ist umstritten
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. „Versöhnen statt spalten“: Kaum etwas verbindet man spontan so mit Johannes Rau wie diese Worte. Insofern passt Streit schlecht zur von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und OB Thomas Geisel geplanten Benennung des Flughafens Düsseldorf nach dem langjährigen NRW-Regierungschef und Bundespräsidenten. Doch er wird sich nicht vermeiden lassen. Denn die Begeisterung über den Vorstoß der beiden Sozialdemokraten hält sich in Grenzen.

Geisel wirbt für den Rau-Flughafen: „Der Flughafen ist eine der Visitenkarten des Landes und der Landeshauptstadt. Daher ist der Namenszusatz eine mehr als angemessene Würdigung von Johannes Rau, der das Land so nachhaltig geprägt hat.“

Der Flughafen selbst äußert sich natürlich nur sehr vorsichtig zum Vorschlag seines größten Anteilseigners: „Johannes Rau hat sich als Ministerpräsident um Nordrhein-Westfalen und als Bundespräsident um Deutschland besonders verdient gemacht. Daher wäre das ein passender Namenszusatz für NRWs wichtigsten Flughafen“, sagt Sprecher Thomas Kötter. Er verweist aber auch darauf, „dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, am Flughafen an Raus Leben und das Werk zu erinnern, ohne unseren noch jungen Markenauftritt abändern zu müssen.“ Heißt: Als Namenszusatz geht Rau in Ordnung, Briefkopf und Namensschilder jedoch will man nicht ändern.

In der Tat hatte sich der Flughafen erst 2013 von „Düsseldorf International“ in „Düsseldorf Airport — DUS“ umbenannt und ein komplett neues Layout gegönnt. Auch deshalb gibt es in der Politik Widerstand. CDU-Chef Thomas Jarzombek winkt ab: „Nichts gegen Rau, aber er wurde ja mit einem Platz vor der alten Staatskanzlei plus Statue schon sehr prominent im Stadtbild gewürdigt.“ Flughafen und Verkehrspolitik indes verbinde man nicht mit „Bruder Johannes“, findet Fraktionschef Rüdiger Gutt. Insofern sei diese Namensgebung ebenso sinnlos wie die von Richard von Weizsäcker fürs Mannesmann-Hochhaus, so die CDU.

FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann spricht gar von einem „Killefitt-Thema“, das Kraft und Geisel da unprofessionell im stillen Kämmerlein ausbaldowert hätten: „Und das Land hat auch gar keine Karten im Spiel beim Flughafen.“ Vor allem aber dürfe die gerade international etablierte Marke „Düsseldorf Airport“ keinesfalls geschwächt werden. „Ergo kann Johannes Rau allenfalls ein kleiner Namenszusatz werden.“

Anfang Februar soll der Stadtrat entscheiden. Versöhnlich wird das wohl kaum geschehen.

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