Düsseldorf Nachholtermin: Viel Zoch — aber wenig drum herum

In zehn Tagen kommt der Zoch: Alles soll dann so sein wie im Februar, nur mit weniger Wind, dafür mit Kölnern und neuen Mottowagen.

Düsseldorf: Nachholtermin: Viel Zoch — aber wenig drum herum
Foto: Lepke

Düsseldorf. In zehn Tagen ist es soweit: Der Rosenmontagszug, der im Februar wegen einer Sturmwarnung abgesagt werden musste, wird nachgeholt. Wenn es nach den Machern geht, wird er fast genau so über die Bühne gehen, wie er geplant war — wenn auch mit ein paar kleinen Änderungen.

Wenn sich der Zug um 11.30 Uhr in Bewegung setzt, wird es zwar in der Altstadt voll sein, Bewirtung an Getränkeständen auf der Straße wird es dort aber nicht geben, das ist diesmal nur auf der Kö vorgesehen. Das liegt vor allem an der Fachmesse Pro Wein, die an diesem Tag startet. „Wir grätschen mit dem neuen Termin voll in die Messe. Deshalb halten wir uns da zurück“, sagt Hans-Jürgen Tüllmann, Geschäftsführer des Comitee Carneval (CC).

Auch in den Brauhäusern gibt es deshalb kaumPartys zum Zoch — sie sind fast alle schon mit Messegästen ausgebucht. Im Füchschen etwa wird es deshalb weder am Samstagabend noch nach dem Zoch eine Party geben. Im Schumacher an der Oststraße wird zumindest im Hof ein Zelt für die Narren aufgebaut. Und im Schlüssel gibt’s Partystimmung nur in der Schwemme.

Immerhin: Im Henkelsaal feiert das CC ab 16 Uhr die offizielle Party nach dem Zug mit Livemusik und der Verabschiedung des Prinzenpaares. Und im Frankenheim an der Wielandstraße gibt es eine „Nach-Karnevals-Feier“. Den klassischen Kneipenkarneval wird es aber nur vereinzelt geben.

Eine kölsche Karnevalsparty findet ab 16 Uhr in der Nachtresidenz statt. Aus der Domstadt haben sich bereits mehrere Tausend Jecken angekündigt. Bei Facebook hat die Veranstaltung „Mir kumme mit allemann vorbei“ 4600 Zusagen. Damit man sich erkennt, rufen die Veranstalter dazu auf, rot-weiße Kostüme zu tragen. Treffpunkt für die Kölner ist die Kö. Auch aus anderen Städten erwartet Tüllmann Besuch: „Für viele ist es eine einmalige Gelegenheit, den Düsseldorfer Zug live zu erleben“, meint Tüllmann, der die Besucher dazu ermuntert, auch kostümiert zu feiern.

Der Zugweg ist exakt der gleiche, wie er für Februar geplant war. „Nur bei der Auflösung in Bilk machen wir einen Schlenker“, erklärt Sven Gerling, beim CC zuständig für die Sicherheit. Auch die Tribünen vor dem Rathaus und am Graf-Adolf-Platz wird es wieder geben. Das Sicherheitskonzept musste neu erstellt werden, bleibt aber im Kern gleich.

Bei den Mottowagen wird es einige Neuheiten aus dem Hause Tilly geben, aber auch Wagen, die am Rosenmontag kurz vor dem Rathaus gezeigt wurden. „Wir planen mit vier bis sechs neuen Wagen“, sagt Jacques Tilly, „aber die Zahl ändert sich täglich.“ Die ersten Wagen sind schon gebaut.

Für die Jecken vom AVDK ist derweil erstmal Aussortieren angesagt: Tausende von Mars-Schokoriegeln stecken noch in den wurfbereiten Kamelle für den Zoch. Bis zuletzt hatten die Karnevalisten gehofft, dass die eingekauften Riegel nicht vom Rückruf betroffen sind. „Es hieß, dass Mars die Chargen, die zurückgehen müssen, noch einmal genau eingrenzt“, sagt AVDK-Vorstand Oliver Decker. Das sei nun nicht der Fall. Es werde Ersatz geben, allerdings keine Schokoriegel. „Die sind schon ausverkauft.“

Weniger Probleme mit dem Aussortieren von Mars-Riegeln hatte die Garde Blau-Weiss. „Bei uns haben Mitarbeiter von Mars freiwillig beim Aussortieren geholfen“, sagt Präsident Michael Schweers. Zum Dank wurden zwei Mitarbeiter zum Nachholzug eingeladen — ebenso wie Heino. „Der konnte im Februar leider nicht, also haben wir die Einladung wiederholt. Eine Bestätigung haben wir aber noch nicht bekommen.“ Relativ sicher dabei sind hingegen die 200 Pferde aus Usedom, die die Garde bereits im Februar nach Düsseldorf gebracht hatte.

Das Wetter könnte diesmal immerhin mitspielen: Elf Grad und Sonne lautet die aktuelle — freilich noch recht unsichere — Prognose für den 13. März. Falls doch noch eine bedrohliche Wetterlage aufziehen sollte, die eine Absage nötig machen würde, war es das für dieses Jahr. Tüllmann: „Es ist definitiv der letzte Versuch.“

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