Gericht Nach Messer-Attacke - Düsseldorfer Radler vor Gericht

Düsseldorf · Ein 27-Jähriger war über den Bürgersteig gefahren – dann gab es Streit. Die Klinge des Radlers verfehlte die Lunge seines Opfers nur knapp.

 Messerstecher Stefan K. mit seinem Anwalt.

Messerstecher Stefan K. mit seinem Anwalt.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Es fehlte nicht viel, dann hätte am Freitag vor dem Landgericht ein Mordprozess begonnen. Nur ein bis zwei Zentimeter hatte das Messer die Lunge des Opfers verfehlt. Doch der Schreiner hat sich inzwischen von seinen Verletzungen erholt. Darum muss sich ein 30-Jähriger nur wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Ausgangspunkt des Streits: Der Angeklagte war mit seinem Rad über den Bürgersteig gefahren.

Im Juni vor zwei Jahren stand der 42-jährige Handwerker, der in Düsseldorf auf Montage ist, gegen 22.30 Uhr zusammen mit Kollegen vor einem Haus an der Capitostraße: „Wir haben geraucht.“ Da sei der Angeklagte mit seinem Fahrrad über den Bürgersteig gekommen. „Ich habe ihm einen Spruch gedrückt: Fahr langsamer, du machst viel Staub“, berichtete der Zeuge, der sich nichts dabei gedacht haben will.

Der Radfahrer soll allerdings völlig ausgerastet sein. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft stieg der 30-Jährige ab und trat vor den Kopf des Manns. „Karatemäßig“, wie der Schreiner erklärte, „ich habe dann gesagt, dass ich ihn anzeigen werde.“ Dann soll der Angeklagte verschwunden sein, tauchte aber kurz danach mit einem Messer wieder auf.

Zweimal habe der Mann zugestochen. Ein Stich traf den 42-Jährigen in den Rücken und verfehlte die Lunge nur knapp. Dabei zerbrach die Klinge, ein Stück davon blieb im Rücken stecken. An Einzelheiten der Auseinandersetzung konnte sich der Zeuge nicht mehr erinnern: „Erst am nächsten Tag wieder, als ich dann im Krankenhaus war.“ Der Angeklagte verweigerte am ersten Verhandlungstag die Aussage und machte nicht einmal Angaben zur Person. Der Prozess wird am 8. Januar fortgesetzt.

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