Nach Großeinsatz Stadt Düsseldorf legt Baustelle nach Panne still

Düsseldorf · Eine Panne hat für den Großeinsatz bei einer Baustelle an der Friedrichstraße in Düsseldorf gesorgt. Jetzt darf dort zunächst nicht weitergearbeitet werden. Der Bauherr wendet sich an Anwohner und Autofahrer.

Das Gebäude an der Friedrichstraße/Ecke Kirchfeldstraße drohte einzustürzen.

Das Gebäude an der Friedrichstraße/Ecke Kirchfeldstraße drohte einzustürzen.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Eine Panne beim Ablauf der Bauarbeiten war der Auslöser für den Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Bauaufsichtsamt am Dienstagabend an der Friedrichstraße/Ecke Kirchfeldstraße. Dort lässt der Rheinische Sparkassen- und Giroverband seit Ende vergangenen Jahres seine Zentrale sanieren und umbauen. Jetzt legte die Stadt die Baustelle erst einmal still.

Ein Bauleiter hatte die Feuerwehr und Bauaufsicht am Dienstag zur Baustelle gerufen. Laut Angaben der Stadt waren dort „fünf Schnitte in drei tragende Wände ohne entsprechende Sicherungsmaßnahmen eingebracht worden.“ Das Gebäude wurde daraufhin bis in die frühen Morgenstunden des Mittwochs von der Bauaufsicht und vier weiteren Statikern auf seine Standsicherheit überprüft. Erst um 3.30 Uhr konnte die Feuerwehr Entwarnung geben. Die mehrstündigen Statik-Berechnungen hatten jedoch laut Feuerwehr ergeben, dass keine Einsturzgefahr des Gebäudes bestehe.

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Foto: Lepke, Sergej (SL)

Reihenfolge bei den Arbeiten wurde nicht eingehalten

Das ganze Viertel zwischen Bilker Allee und Fürstenwall sowie Kirchfeldstraße war für den Einsatz vorsorglich abgesperrt worden. Die Polizei hatte am Dienstagabend Anwohner zu ihren Haustüren begleitet. Für Autofahrer war der Knoten bis Mittwoch früh gesperrt. Im Feierabendverkehr war es zu erheblichen Staus gekommen, weil die Hauptverkehrsachse Friedrichstraße durch die Teilsperrung unterbrochen war. Mehrere Buslinien mussten Umleitungen fahren.

Die Anwohner sollten am Mittwoch per schriftlich über die Ursachen informiert werden. Dies erklärte Notker Becker, Pressesprecher des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes auf WZ-Anfrage. Darin ist die Rede „von einem Zwischenfall“. Becker sagt: „Bei den Arbeiten ist eine bestimmte Reihenfolge nicht eingehalten worden.“ Die betrifft den Eckbereich gegenüber der Kirche St. Peter. Hier soll der heutige Vorbau zurückgebaut werden, um einen kleinen Vorplatz zu schaffen.

Doch dieser Rückbau ist nun erstmal gestoppt. Wie die Stadt mitteilt, müssen zunächst bis ins dritte Untergeschoss Sicherungsstürzen eingebaut werden. Zudem müsse die Ausführungsstatik für die Abbrucharbeiten überarbeitet und aktualisiert werden. Wie lange diese Maßnahmen und Neuberechnungen dauern, weiß man aktuell weder beim Bauherrn noch bei der Stadt.

Eigentlich sollte der Umbau im Frühjahr 2020 beendet sein

Der Rheinische Sparkassen- und Giroverband bittet in seinem Brief die Anwohner und die Verkehrsteilnehmer, die durch die Sperrungen betroffenen waren, um Entschuldigung und bedankt sich bei allen Einsatzkräften. Bislang sei man mit der Sanierung im Zeitplan gewesen, so Sprecher Notker Becker. Nun kann es zu Verzögerungen kommen. Das Ende der Umbauphase war für das Frühjahr 2020 geplant. Dann sollten die 200 Mitarbeiter zum Kirchplatz zurückkehren. Zurzeit befinden sich ihre Arbeitsplätze an der Parsevalstraße in Unterrath, in den Räumen, der ehemaligen LTU-Verwaltung.

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