Düsseldorf Nach Befreiung des Schweizer Jungen: Ermittlungen wegen Missbrauch und Kinderpornos

Im Fall des vermissten Schweizer Jungen haben die Ermittler einen schlimmen Verdacht: Er soll Opfer eines Sexualverbrechens geworden sein. Beim mutmaßlichen Peiniger fanden sich auch Kinderpornos.

In der Nacht zu Sonntag befreite ein SEK-Kommando den Jungen aus diesem Haus in Hassels.

In der Nacht zu Sonntag befreite ein SEK-Kommando den Jungen aus diesem Haus in Hassels.

Foto: Daniel Bothe

Düsseldorf. Im Fall des zwölfjährigen Paul, der am Sonntag aus einer Wohnung in Hassels befreit wurde, hat die Staatsanwaltschaft Haftantrag gegen den 35-Jährigen Besitzer der Wohnung erlassen. Die Ermittler werfen dem Düsseldorfer Entziehung Minderjähriger, Freiheitsberaubung, sexuellen Missbrauch von Kindern und den Besitz kinderpornographischer Schriften vor. Der festgenommene Mann wird derzeit noch verhört. Der Mann sei Deutscher und lebe seit einigen Jahren in Düsseldorf teilte die Polizei mit. Bei dem Mann sei einschlägiges Videomaterial entdeckt worden, das nun gesichtet werden müsse.

Ein Sondereinsatzkommando stürmte in der Nacht zu Sonntag die Wohnung des Verdächtigen an der Oranienburger Straße in Hassels. In der Wohnung fand die Polizei den zwölf Jahre alten Jungen. Er war äußerlich unversehrt und ist mittlerweile wieder bei seinen Eltern. Der 35-Jährige wird verdächtigt, für das Verschwinden des Kindes aus Gunzgen im Schweizer Kanton Solothurn vor gut einer Woche verantwortlich zu sein.

SEK-Einsatz in Düsseldorf-Hassels
32 Bilder

SEK-Einsatz in Düsseldorf-Hassels

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Der Mann war aufgrund eines von der Generalstaatswaltschaft Frankfurt erwirkten Haftbefehls festgenommen worden, wie ein Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Düsseldorfer Ermittler müssten jetzt klären, was in der Wohnung passiert sei, sagte der Sprecher.

Die Schweizer Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben Anhaltspunkte, dass der Junge über ein Internetspiel mit dem festgenommenen Düsseldorfer in Kontakt gekommen war. Die Ermittler machten noch keine Angaben, wie der Zwölfjährige nach Düsseldorf gekommen ist. red/dpa

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