Müll am Rhein kostet die Stadt jährlich 330 000 Euro

Zum Start der Grill-Saison werden wieder zusätzliche Abfall- Behälter aufgestellt.

Düsseldorf. Temperaturen um die 20 Grad, Sonnenschein pur, ein Hauch von Sommer — der Ausblick der Meteorologen für das Angrillen am Rhein am Sonntag ist perfekt. Doch mit der Freiluft- beginnt auch die Müllsaison am Rheinufer. Und die kostet die Stadt zusätzlich bis zu 330 000 Euro jährlich — 30 000 mehr noch als im Auftaktjahr 2011.

Rund 100 Tonnen Abfall kommen zwischen April und Oktober an den Ufern des Rheins zusammen. Tendenz steigend. Da das meiste davon nicht in den 160 fest installierten Müllbehältern landet, die alle 100 Meter fest montiert sind, werden weitere Behälter aufgestellt.

Und die werden mit Beginn der Saison jetzt herausgeholt: entlang des linksrheinischen Ufers ab sofort 54 Tonnen am Kiesbett, unter der Oberkasseler Brücke vier weitere Behälter und rechtsrheinisch ebenfalls weitere 25 Tonnen. Entsorgungsvolumen: 855 000 statt nur 535 000 Liter in den fest installierten Behältern.

Die Tendenz ist übrigens steigend: „Wir haben in den vorigen Jahren immer weiter nachgebessert“, so Thomas Loosen vom Umweltamt. Im Laufe der vergangenen Saison kamen zehn Tonnen dazu, weil die vorhandenen Behälter überliefen.

Etliche Mitarbeiter der Awista werden die Zusatztonnen bis zu vier Mal wöchentlich leeren — ohne andere Bereiche in der Stadt zu vernachlässigen. „Bei der normalen Reinigung sparen wir nichts ein“, sagt Umweltdezernentin Helga Stulgies. Insgesamt kommen in der Stadt jährlich 16 000 Tonnen Straßenmüll zusammen. „Diese Menge ist seit Jahren konstant geblieben“, erklärt Awista-Sprecher Ralf Böhme.

Trotz der Zusatztonnen bleibt weiter viel Müll im Kies und auf den Wiesen am Rhein liegen. Die Überreste müssen Awista-Kräfte per Hand einsammeln. „Aber es ist offensichtlich, dass der Müll und die Glasscherben auf dem Boden weniger geworden sind“, meint Bezirksvorsteher Rolf Tups. Um auch die restlichen Müllsünder zu überzeugen, startet die Stadt die mittlerweile dritte Kampagne „Unsere Stadt. Unser Ufer. Unsere Verantwortung“:

Promotionteams verteilen Mülltüten und Infomaterial, mit Aufklebern und Plakaten wird auf das Problem hingewiesen. Und alle, die es dann immer noch nicht begriffen haben, werden OSD-Mitarbeiter zur Ordnung rufen oder ihnen sogar ein Knöllchen über mindestens 20 Euro ausstellen — wenn sie erwischt werden. Ein offenes Feuer kann sogar bis zu 500 Euro kosten.

Hinweise auf Verschmutzungen werden unter Ruf 892-5050 entgegengenommen. Das Amt ist werktags von 8 bis 16 Uhr besetzt, sonst läuft ein Anrufbeantworter.

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