Mordkomplott: Was wussten die Partner?

Tod eines Ex-Bankräubers hat ein Nachspiel. Pistole vom Lebensgefährten funktionierte nicht.

Düsseldorf. Im Januar 2010 endete einer der spektakulärsten Mordprozesse der vergangenen Jahre. Eine 42-jährige Kauffrau und ein Kurierfahrer wurden zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 52-Jährige hatte den Ex-Bankräuber Wolfgang Leifels (49) am Autobahnkreuz Breitscheid erschossen. Den Auftrag dazu soll ihm die Kauffrau gegeben haben, die mit dem Mordopfer einen gemeinsamen Kurierdienst besaß. Sie wollte Leifels offenbar aus dem Weg räumen, weil sie einen neuen Freund hatte.

Der 43-Jährige sitzt seit Freitag auf der Anklagebank des Düsseldorfer Landgerichtes. Zusammen mit der 50-jährigen Ehefrau des Todesschützen. Den beiden wirft die Staatsanwaltschaft Nichtanzeige eines geplanten Mordes, falsche Verdächtigung, versuchte Strafvereitelung und Verstoß gegen das Waffengesetz vor. Die sollen von dem Mordkomplott gewusst haben, ohne etwas dagegen zu unternehmen.

Im Gegenteil. Der 43-Jährige soll seiner Geliebten auch noch eine Pistole besorgt haben. Das war aber nicht die Waffe, mit der Leifels später erschossen wurde. Wie der Todesschütze am Freitag als Zeuge erklärte, sei diese Pistole beschädigt gewesen, unter anderem fehlte das Magazin. Nachdem er die Pistole repariert hatte, verletzte der 52-Jährige sich beim Probeschießen.

Seine Ehefrau nahm er ausdrücklich in Schutz: „Sie wusste das alles nicht.“ Zwar wurde in der Firma angeblich mal darüber geredet, dass Leifels „weg solle“, das sei aber nicht ernst gewesen. In den Zeugenstand musste auch die Kauffrau, die im Mordprozess bis zuletzt bestritten hatte, die Tat in Auftrag gegeben zu haben. Die 42-Jährige verweigerte allerdings die Aussage.

Auch die beiden Angeklagten, die sich nicht in Untersuchungshaft befinden, sagten zunächst nichts. Ob sie sich noch zur Sache äußern werden, ist ungewiss. Der Prozess wurde nach einem Rechtsgespräch bis zum 2. November unterbrochen.

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