Mord in Wersten - Ermittler suchen Israeli

Nach der Ermordung einer russischstämmigen Geschäftsfrau in Wersten suchen die Ermittler einen israelischen Gewaltverbrecher. Der 55-jährige Pjutr P.soll in Israel mehrere Straftaten begangen haben.

Düsseldorf. Nach der Ermordung einer russischstämmigen Geschäftsfrau in Düsseldorf suchen die Ermittler einen israelischen Gewaltverbrecher. Der 55-jährige Pjutr P. habe in Israel mehrere Straftaten begangen, zu seinen Vorstrafen zähle auch eine wegen Körperverletzung, berichtete Staatsanwalt Christoph Kumpa am Mittwoch. Der in Usbekistan geborene Mann hatte die Frau im vergangenen Jahr zu erpressen versucht und war deswegen zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Weil sein Anwalt in Revision ging und der Fall noch beim Bundesgerichtshof anhängig ist, blieb er auf freiem Fuß und verschwand. Unterdessen wird im Landeskriminalamt untersucht, ob sich an dem Messer, das am Dienstag in der Nähe des Tatortes in einem Teich von Tauchern entdeckt wurde, DNA-Spuren befinden. Die 54-jährige Geschäftsfrau war an der Einfahrt ihrer Garage von einem Unbekannten angegriffen und mit mehreren Messerstichen umgebracht worden. Die Umstände des Mordes hatten Spekulationen über eine Tat einer russischen Mafiagruppe angeheizt. Vor einem Jahr war die Frau Opfer der versuchten Erpressung geworden, bei der Pjutr P. und ein weiterer Mann sich ihr als Auftragskiller vorstellten. Sie gaben an, den Mordauftrag von einem russischen Hintermann erhalten zu haben, der dafür bereits 50 000 Euro gezahlt habe. Sie boten der Frau an, für 100 000 Euro nicht sie, sondern den Auftraggeber umzubringen. Die 54-Jährige hatte jedoch die Polizei eingeschaltet. Bei einer fingierten Geldübergabe waren die Männer festgenommen worden. "Wir gehen davon aus, dass es tatsächlich einen Mordauftrag gab", hatte der Vorsitzende Richter bei der Verurteilung der Männer im vergangenen Jahr gesagt. Die 54-Jährige hatte für ihre Kunden Zollformalitäten für den Handel mit Russland abgewickelt. Nachbarn berichteten, dass immer wieder teure Limousinen bei der Geschäftsfrau in einem gepflegten Wohnviertel im Düsseldorfer Süden vorfuhren. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mörder der Frau in ihrer Garage aufgelauert hat. Raub wird als Mordmotiv ausgeschlossen, weil der Täter alle Wertsachen zurückließ.

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